Unsere letzte Nacht im Zelt ist ziemlich
regnerisch aber zum Glück halten beide Zelte dicht.
Zum Frühstück hat Heike sich Quark,
Marmelade und frische Brötchen gewünscht und das sollte in Okahandja
kein Problem sein. Mit NS 50,-, von denen Heike mir versichert, dass das
locker reichen würde, ausgestattet, fahren Ansgar und ich los. Im
Sparladen selbst muß ich allerdings feststellen, dass das Geld nach
dem Kauf von 250 g Margarine, 250 g Marmelade, ½ l Milch, 2 Bananen,
2 Töpfen Hüttenkäse (einer hätte bei Daans Appetit
nie im Leben gereicht!) und einer Zeitung schon mehr als aufgebraucht ist
und es keine Chance gibt, damit auch noch Brötchen zu kaufen. Dummerweise
hat Ansgar auch kein Geld mit, also müssen wir zurück fahren,
mehr Geld holen und noch einmal los. Dafür fahren wir jetzt aber direkt
zum Becker Dekker, er in Okahandja für die besten Brötchen bekannt
ist.
Nach dem Frühstück lassen wir
uns mit dem Zusammenpacken extrem viel Zeit. Heike und Daan springen noch
mal in den kleinen Swimmingpool und ich lese in beiden Zeitungen, die ich
gekauft habe mit Entsetzen, dass die Tsunamis im Indischen Ozean wohl über
165.000 Menschen das Leben gekostet haben und die Zahl auch eine Woche
später noch täglich nach oben korrigiert werden muß.
Beim Rausfahren aus Okahandja halten wir
noch bei Shell, von Heike und ich je einen Coffee to go kaufen. Dann fahren
wir an der nur ca. 5 km von Okahandja entfernt gelegenen Sebastian-von-Bach-Damm.
Dieser Damm ist nicht nur das Windhoek mit
Trinkwasser versorgende Reservoire, sondern gleichzeitig auch ein Naherholungsgebiet
für Windhoek und Okahandja.
Entlang des Stausees gibt es kleine Bungalows,
in die man sich einmieten kann, einen Campingplatz, mehrere Badestellen
und einen Wasserskiclub!
Man muß sich am Gate eintragen und
bei der Ausfahrt pro Person und Tag N$ 20,- bezahlen.
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Wir fahren auf den Campingplatz, klappen das Sonnendach aus und machen es uns gemütlich. Mit Heike Rubbert haben wir gestern verabredet, dass wir nicht vor 15:0 Uhr in Windhoek ankommen werden, also müssen wir jetzt ein paar Stunden tot schlagen und tun das mit Faulenzen, Mittag essen, und dem Zugucken, wie das Profi-Camper-Ehepaar nebenan seine Abreise vorbereitet!
Auf der ca. 1-stündigen Fahrt nach Windhoek kommen wir gleich in zwei kräftige Regengüsse, bei denen wir auch im Auto gut naß werden, denn Roda ist überhaupt nicht dicht! Es sieht so aus, als wird die Regenzeit in diesem Sommer ja wirklich so gut, wie die ersten heftigen Güsse im November hoffen ließen?
In Windhoek angekommen ist Heike Rubbert
nicht wie erwartet zu Hause, es hängt aber ein Zettel am Tor, der
uns wissen läßt, dass wir bei einer Nachbarin einen Schlüssel
bekommen können.
Auf Heikes Grundstück gibt es neben
ihrem eigenen Haus und dem kleinen Haus, in dem ihre Goldschmiedewerkstatt
untergebracht ist, ein weiteres kleines Haus, das sie untervermietet. In
den letzten Monaten wohnte dort eine junge Deutsche, die für ein mehrmonatiges
Praktikum in Namibia ist. Das Praktikum sollte (wenn ich das richtig verstanden
habe) ursprünglich Ende des Jahres zu Ende gewesen sein, so dass Heike
und Ansgar den Januar über dieses kleine 2-Zimmer-Haus angemietet
haben.
Von der Nachbarin, die uns rein läßt
erfahren wir jetzt, dass Christianes Praktikum jetzt wohl doch noch verlängert
worden ist, aber da weder sie noch Heike Rubbert da sind und Heike und
Ansgar das Haus auch ganz regulär ab dem 01.01.2005 gemietet haben,
ziehen sie jetzt auch ein.
Das Haus hat ein Wohnzimmer mit Eßecke und vielen bodentiefen Fenstern, einer lustigen dreieckigen und zum Wohnzimmer hin offenen Küche, ein geräumiges Bad mit Wanne und Dusche, ein nettes Schlafzimmer und ein eigenes Stück Garten, inklusive regensicherer Sitzecke. Das perfekte kleine Haus, das – wie wir später erfahren – von einer Schwester von Heike während ihres Architekturstudiums entworfen und von Heike Eltern gebaut worden ist.
Da für die nächsten Tage noch ein
paar Lebensmittel gebraucht werden, fahren Ansgar und ich schnell noch
mal einkaufen. Heike wäscht währenddessen die ersten zwei Ladungen
unserer schwer(st) verdreckten Wäsche und kocht zum Abendessen ein
lecker Butternut-(Kürbis)-Risotto.
Auch wenn wir nicht mehr im Busch (oder
auf Pad, wie der Namibier sagt) sind, werden wir zur gewohnten frühen
Stunde gegen 21:00 Uhr müde und legen uns schlafen.
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