MONTAG, 3. JANUAR 2005

Unsere letzte Nacht im Zelt ist ziemlich regnerisch aber zum Glück halten beide Zelte dicht.
Zum Frühstück hat Heike sich Quark, Marmelade und frische Brötchen gewünscht und das sollte in Okahandja kein Problem sein. Mit NS 50,-, von denen Heike mir versichert, dass das locker reichen würde, ausgestattet, fahren Ansgar und ich los. Im Sparladen selbst muß ich allerdings feststellen, dass das Geld nach dem Kauf von 250 g Margarine, 250 g Marmelade, ½ l Milch, 2 Bananen, 2 Töpfen Hüttenkäse (einer hätte bei Daans Appetit nie im Leben gereicht!) und einer Zeitung schon mehr als aufgebraucht ist und es keine Chance gibt, damit auch noch Brötchen zu kaufen. Dummerweise hat Ansgar auch kein Geld mit, also müssen wir zurück fahren, mehr Geld holen und noch einmal los. Dafür fahren wir jetzt aber direkt zum Becker Dekker, er in Okahandja für die besten Brötchen bekannt ist.
Nach dem Frühstück lassen wir uns mit dem Zusammenpacken extrem viel Zeit. Heike und Daan springen noch mal in den kleinen Swimmingpool und ich lese in beiden Zeitungen, die ich gekauft habe mit Entsetzen, dass die Tsunamis im Indischen Ozean wohl über 165.000 Menschen das Leben gekostet haben und die Zahl auch eine Woche später noch täglich nach oben korrigiert werden muß.

Beim Rausfahren aus Okahandja halten wir noch bei Shell, von Heike und ich je einen Coffee to go kaufen. Dann fahren wir an der nur ca. 5 km von Okahandja entfernt gelegenen Sebastian-von-Bach-Damm.
Dieser Damm ist nicht nur das Windhoek mit Trinkwasser versorgende Reservoire, sondern gleichzeitig auch ein Naherholungsgebiet für Windhoek und Okahandja.
Entlang des Stausees gibt es kleine Bungalows, in die man sich einmieten kann, einen Campingplatz, mehrere Badestellen und einen Wasserskiclub!
Man muß sich am Gate eintragen und bei der Ausfahrt pro Person und Tag N$ 20,- bezahlen.
 

Der Sebastian-von-Bach-Damm
Der Campingplatz

Wir fahren auf den Campingplatz, klappen das Sonnendach aus und machen es uns gemütlich. Mit Heike Rubbert haben wir gestern verabredet, dass wir nicht vor 15:0 Uhr in Windhoek ankommen werden, also müssen wir jetzt ein paar Stunden tot schlagen und tun das mit Faulenzen, Mittag essen, und dem Zugucken, wie das Profi-Camper-Ehepaar nebenan seine Abreise vorbereitet!

Auf der ca. 1-stündigen Fahrt nach Windhoek kommen wir gleich in zwei kräftige Regengüsse, bei denen wir auch im Auto gut naß werden, denn Roda ist überhaupt nicht dicht! Es sieht so aus, als wird die Regenzeit in diesem Sommer ja wirklich so gut, wie die ersten heftigen Güsse im November hoffen ließen?

In Windhoek angekommen ist Heike Rubbert nicht wie erwartet zu Hause, es hängt aber ein Zettel am Tor, der uns wissen läßt, dass wir bei einer Nachbarin einen Schlüssel bekommen können.
Auf Heikes Grundstück gibt es neben ihrem eigenen Haus und dem kleinen Haus, in dem ihre Goldschmiedewerkstatt untergebracht ist, ein weiteres kleines Haus, das sie untervermietet. In den letzten Monaten wohnte dort eine junge Deutsche, die für ein mehrmonatiges Praktikum in Namibia ist. Das Praktikum sollte (wenn ich das richtig verstanden habe) ursprünglich Ende des Jahres zu Ende gewesen sein, so dass Heike und Ansgar den Januar über dieses kleine 2-Zimmer-Haus angemietet haben.
Von der Nachbarin, die uns rein läßt erfahren wir jetzt, dass Christianes Praktikum jetzt wohl doch noch verlängert worden ist, aber da weder sie noch Heike Rubbert da sind und Heike und Ansgar das Haus auch ganz regulär ab dem 01.01.2005 gemietet haben, ziehen sie jetzt auch ein.

Das Haus hat ein Wohnzimmer mit Eßecke und vielen bodentiefen Fenstern, einer lustigen dreieckigen und zum Wohnzimmer hin offenen Küche, ein geräumiges Bad mit Wanne und  Dusche, ein nettes Schlafzimmer und ein eigenes Stück Garten, inklusive regensicherer Sitzecke. Das perfekte kleine Haus, das – wie wir später erfahren – von einer Schwester von Heike während ihres Architekturstudiums entworfen und von Heike Eltern gebaut worden ist.

Da für die nächsten Tage noch ein paar Lebensmittel gebraucht werden, fahren Ansgar und ich schnell noch mal einkaufen. Heike wäscht währenddessen die ersten zwei Ladungen unserer schwer(st) verdreckten Wäsche und kocht zum Abendessen ein lecker Butternut-(Kürbis)-Risotto.
Auch wenn wir nicht mehr im Busch (oder auf Pad, wie der Namibier sagt) sind, werden wir zur gewohnten frühen Stunde gegen 21:00 Uhr müde und legen uns schlafen.

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