DONNERSTAG, 16. DEZEMBER 2004

Ich schlafe fast 12 Stunden – offensichtlich habe ich immer noch einiges nachzuholen! Heike und Daan sind, als ich um 8:00 Uhr aufwache, schon längst aufgestanden. Ich frühstücke die Reste des gestrigen Abendessens und kümmere mich dann um den Abwasch und ein bißchen Wäsche.
Es ist wieder leicht bewölkt und heute haben wir das Gefühl, dass es vielleicht sogar Regen geben könnte. Aber bei ca. 27° C Lufttemperatur und einer leichten Briese, die weht, ist es total angenehm!
 

Das Haupthaus der Tsumkwe Lodge
Einer der Bungelows der Tsumkwe Lodge
Daan auf dem Weg in den "Swimmy" (den Pool)

Wir verbringen den ganzen Tag komplett gemütlich und faul. Heike kann ohne das Auto und ohne Equipment nicht viel unternehmen, also sitzen wir unter einem ziemlich viel Schatten spendenden Baum, trinken auf der metallenen Tischplatte bis auf ca. 65° C erhitztes Wasser (viel besser als kaltes Wasser, wenn es draußen heiß ist!), überlegen, wo wir die nächsten Tage hinfahren wollen, schlafen (Daan), essen (Daan), beobachten Ameisen bei dem Versuch, eine tote halbe Wespe durch den zu kleinen Eingang ihres unterirdischen Baus zu ziehen (ich), messen eine Tageshöchsttemperatur von 35,9° C (Heike) und die aktuelle Luftfeuchtigkeit von 23,9 % und lassen es uns einfach nur gut gehen.
Ab 15:00 Uhr können wir – wenn alles gut gegangen ist – so ganz allmählich mit Ansgar rechnen, aber der läßt auf sich warten.
Als wir gegen 16:30 Uhr mal wieder hungrig werden, beschließen wir, dass wir heute auf keinen Fall mehr bis nach Klein Dobe – unserer nächsten Station – fahren wollen, sondern noch eine Nacht hier bleiben wollen und beginnen, Holz für ein Feuer zu sammeln.

           Bierkühlen in der Wüste:
 

 Ein Handtuch wird auf ein Benzinfass gelegt und nass gemacht
Ein ca. 2 m langer Streifen Klopapier wird auf das feuchte Handtuch gelegt 
Jetzt wird die Bierdose vorsichtig in das angefeuchtete Klopapier eingewickelt 
Um das Klopapier richtig durchzufeuchten, wird es mit zusätzlichem Wasser begossen 

 
 
Um die volle Kraft des Wind Chill Factors ausnutzen zu können, werden die Dosen an einen möglichst hohen (weil windigen) Platz gestsellt 
Und jetzt  braucht es nur noch ein wenig Geduld und das Bier ist eiskalt und lecker! 

 
 

Aber am Horizont ziehen ziemlich fette schwarze Wolken auf und bevor wir uns vom Regen überraschen lassen, machen wir lieber schon mal alles regensicher. Wir legen die Tischplatte über das Feuerholz, stellen die Koch- und eine andere Kiste unter den steinernen Tisch, lassen die Regenplanen am Zelt runter, packen das schon zusammengesucht kleine Anmach-Holz in Daans Spielzeugkiste und stellen den Regenmesser auf.
Und in der Tat fängt es dann bald auch an zu regnen. Dicke, schwere Tropfen fallen aus dunklen Wolken, in geringer Entfernung zucken Blitze und der Donner grollt. Über dem Nyae Nyae Conservancy können wir den Regen wie ein Vorhang vom Himmel fallen sehen.
Wir lassen jetzt auch die Seitenwände des Zeltes herunter und kriechen hinein.
Sehr ergiebig oder langanhaltend ist der Regen allerdings nicht. Nach einer halben Stunde ist alles vorbei und Heikes Regenmesser zeigt kaum mehr als 1 mm Niederschlag an.

Kurz vor dem Regen hatten wir auch von Ansgar gehört: Er wird heute nicht mehr kommen können. Alles hat zwar geklappt, aber auch länger als erwartet gedauert. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit ist er jetzt bis zu Roy’s Rest Camp (dort wo die Straße nach Tsumkwe abbiegt) gekommen. Weil man in Namibia wegen der Tiere ja nachts nicht fahren sollte, wird er die Nacht dort verbringen und erst morgen kommen.

Also kochen Heike und ich uns unser Abendessen. Es gibt einen Mören-Zwiebel-Reis-Eintopf – sehr lecker.
Danach ist es zwar erst ca. 21:00 Uhr, aber wir sind schon wieder müde genug, um ziemlich gleich nach dem Essen schlafen zu gehen.

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