Heike, die auf Grund der Geburt ihres Sohns
Daan vor knapp zwei Jahren ihre auf zwei Jahre angesetzte Post-Doc-Stelle
erst unterbrochen und dann auf mehrere Jahre gestreckt hat, hatte mich
Mitte des Jahres darüber informiert, dass sie, Ansgar und Daan planten,
von Anfang November bis ca. Mitte März in Namibia zu sein.
Heike würde in dieser Zeit wieder Wasserproben
sammeln und Ansgar würde sich gleichzeitig einem Projekt, das er im
Rahmen seines Aufbaustudiums Wildlife Management übernommen hat, widmen
und sich im Khaudum Nationalpark alles mit Elefanten zusammenhängende
angucken.
Diese Aussage war einer Einladung quasi
gleich gekommen. Allerdings hatte es Ewigkeiten gedauert, bis die Sache
endlich unter Dach und Fach war: Von meiner Seite aus steckte ich bis Anfang
Oktober bis über bei Ohren in Arbeit (erst durch den Umzug unserer
Firma und direkt anschließend durch die Drei ???-Jubiläumsveranstaltung
in der Hamburger ColorLineArena) und hatte einfach keinen Kopf frei, um
an Urlaub zu denken.
Als ich nach dem 2. Oktober 2004 dann Zeit
gehabt hätte, bin ich erst mal wie oder drei Wochen lang in ein großes
schwarzes „alles ist vorbei“-Loch gefallen, so dass auch in dieser Zeit
nicht an Planen zu denken war.
Wir hatten zwar immer mal wieder darüber
gesprochen, dass ich gerne ein paar Wochen lang mitkommen würde, aber
so richtig konkret waren die Gespräche nie geworden.
Schließlich, Mitte November, bin ich
so weit, dass ich Kontakt zu Heike und Ansgar aufnehmen kann. Dass die
beiden zu diesem Zeitpunkt bereits in Namibia, bzw. in Südafrika
sind, macht die Sache nicht wirklich einfacher, denn der direkte Kontakt
ist so nur relativ selten möglich.
In Südafrika sind Heike und Ansgar,
weil sie dort ein Auto kaufen wollen, und genau auf dieses Auto kommgt
für mich alles an: Wird es ein 5-sitziges Auto sein, steht meiner
Mitreise nichts im Wege, werden sie aber nur einen 3-Sitzer kaufen, muß
dieser dritte Platz für Daans Kindersitz reserviert bleiben. Für
mich wäre dann nur „im Kofferraum“ Platz. Im Gelände, wo man
langsam unterwegs ist, wäre das sogar noch eine akzeptable Möglichkeit,
aber auf den längeren Strecken wäre es da hinten nicht nur extrem
staubig, sondern auch ziemlich gefährlich. Sicher: In Namibia fahren
dauernd Leute im Fond der Autos mit – und das durchaus auch über weitere
Strecken – aber so richtig toll findet keiner von uns diese Idee.
Also muß ich in Hamburg sitzen und
auf die Entscheidung eines Autokaufs in Südafrika warten! Irgendwie
absurd!
Schließlich aber ist ein 5-türiges
Auto gefunden und gekauft. Nun muß es nur noch durch den TÜV.
Und so sitze ich dann noch einmal zwei oder drei Tage in Hamburg und drücke
die Daumen, dass ein Auto in Südafrika durch den TÜV kommt. Und
das funktioniert.
Und endlich steht meinen eigenen Reisevorbereitungen
nichts mehr im Wege. Inzwischen ist es aber auch schon Ende November und
mir bleibt überhaupt nicht mehr viel Zeit.
Schon einen Flug zu bekommen, ist nicht
einfach: Es ist Hauptreisezeit und ich bin verdammt spät dran. Schlimmer
noch: Da Heike und Ansgar schon vor meiner Ankunft in der Gegend von Tsumkwe
im Gelände sein werden, und die Reise von dort nach Windhoek und zurück
ca. 1.500 km ausmachen würde, werden sie mich nicht in Windhoek, sondern
nur in Grootfontein (das immerhin auch noch 350 km von Tsumkwe entfernt
liegt) abholen können. Ich muß also in Eigenregie und mit dem
Bus bis nach Grootfontein kommen und bin dadurch – weil die Busse von Windhoek
nach Grootfontein nicht jeden Tag fahren – auf bestimmte Flug- bzw. Ankunftstage
angewiesen.
Schließlich muß ich tief in
die Tasche greifen und € 1.386,- für den Flug hinblättern!
Aber, na gut: Vor Ort werde ich erfahrungsgemäß nicht mehr viel
Geld ausgeben müssen und €1.500,- oder auch € 2.000,-
für 4 Wochen Urlaub sind schon absolut OK!
Aber auch sonst gibt es vor der Abreise noch
alles mögliche zu organisieren, zu erledigen und zu kaufen:
Wenn man in eine so abgelegene Gegend fährt,
wie wir es vorhaben, muß man sich schon ziemlich genau überlegen,
was man in den vier Wochen, die man dort sein wird, (ver-)brauchen wird:
Wird eine Tube Zahnpasta genug sein? Wie viel Seife braucht man? Wie viel
Sonnencreme? U. s. w.
Und dann kommt sehr bald natürlich
auch ein Wunschzettel von Heike Rubbert, der alle möglichen sonderbaren
Dinge enthält, u. a. sogar einen Gepäckträger für ein
Kinderfahrrad mit 16-Zoll-Reifen!
Die paar Wochen, die mir bis zur Abreise
noch bleiben, bin ich also viel unterwegs und versuche, alle noch rechtzeitig
zu besorgen und zu erledigen.
Wie immer ist klar, dass auch diesmal die
Tourneen von Steve Skaith und Fury genau in diese Zeit fallen...
Aber schließlich ist der enge Zeitplan
abgearbeitet, alles erledigt, eingekauft und gepackt und es kann los gehen!
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