VORHER
Wir haben den 12.12.2004 und ich bin ein drittes Mal auf dem Weg nach Namibia und in die Kalahari!

Heike, die auf Grund der Geburt ihres Sohns Daan vor knapp zwei Jahren ihre auf zwei Jahre angesetzte Post-Doc-Stelle erst unterbrochen und dann auf mehrere Jahre gestreckt hat, hatte mich Mitte des Jahres darüber informiert, dass sie, Ansgar und Daan planten, von Anfang November bis ca. Mitte März in Namibia zu sein.
Heike würde in dieser Zeit wieder Wasserproben sammeln und Ansgar würde sich gleichzeitig einem Projekt, das er im Rahmen seines Aufbaustudiums Wildlife Management übernommen hat, widmen und sich im Khaudum Nationalpark alles mit Elefanten zusammenhängende angucken.
Diese Aussage war einer Einladung quasi gleich gekommen. Allerdings hatte es Ewigkeiten gedauert, bis die Sache endlich unter Dach und Fach war: Von meiner Seite aus steckte ich bis Anfang Oktober bis über bei Ohren in Arbeit (erst durch den Umzug unserer Firma und direkt anschließend durch die Drei ???-Jubiläumsveranstaltung in der Hamburger ColorLineArena) und hatte einfach keinen Kopf frei, um an Urlaub zu denken.
Als ich nach dem 2. Oktober 2004 dann Zeit gehabt hätte, bin ich erst mal wie oder drei Wochen lang in ein großes schwarzes „alles ist vorbei“-Loch gefallen, so dass auch in dieser Zeit nicht an Planen zu denken war.
Wir hatten zwar immer mal wieder darüber gesprochen, dass ich gerne ein paar Wochen lang mitkommen würde, aber so richtig konkret waren die Gespräche nie geworden.

Schließlich, Mitte November, bin ich so weit, dass ich Kontakt zu Heike und Ansgar aufnehmen kann. Dass die beiden zu diesem Zeitpunkt bereits in Namibia,  bzw. in Südafrika sind, macht die Sache nicht wirklich einfacher, denn der direkte Kontakt ist so nur relativ selten möglich.
In Südafrika sind Heike und Ansgar, weil sie dort ein Auto kaufen wollen, und genau auf dieses Auto kommgt für mich alles an: Wird es ein 5-sitziges Auto sein, steht meiner Mitreise nichts im Wege, werden sie aber nur einen 3-Sitzer kaufen, muß dieser dritte Platz für Daans Kindersitz reserviert bleiben. Für mich wäre dann nur „im Kofferraum“ Platz. Im Gelände, wo man langsam unterwegs ist, wäre das sogar noch eine akzeptable Möglichkeit, aber auf den längeren Strecken wäre es da hinten nicht nur extrem staubig, sondern auch ziemlich gefährlich. Sicher: In Namibia fahren dauernd Leute im Fond der Autos mit – und das durchaus auch über weitere Strecken – aber so richtig toll findet keiner von uns diese Idee.

Also muß ich in Hamburg sitzen und auf die Entscheidung eines Autokaufs in Südafrika warten! Irgendwie absurd!
Schließlich aber ist ein 5-türiges Auto gefunden und gekauft. Nun muß es nur noch durch den TÜV. Und so sitze ich dann noch einmal zwei oder drei Tage in Hamburg und drücke die Daumen, dass ein Auto in Südafrika durch den TÜV kommt. Und das funktioniert.

Und endlich steht meinen eigenen Reisevorbereitungen nichts mehr im Wege. Inzwischen ist es aber auch schon Ende November und mir bleibt überhaupt nicht mehr viel Zeit.
Schon einen Flug zu bekommen, ist nicht einfach: Es ist Hauptreisezeit und ich bin verdammt spät dran. Schlimmer noch: Da Heike und Ansgar schon vor meiner Ankunft in der Gegend von Tsumkwe im Gelände sein werden, und die Reise von dort nach Windhoek und zurück ca. 1.500 km ausmachen würde, werden sie mich nicht in Windhoek, sondern nur in Grootfontein (das immerhin auch noch 350 km von Tsumkwe entfernt liegt) abholen können. Ich muß also in Eigenregie und mit dem Bus bis nach Grootfontein kommen und bin dadurch – weil die Busse von Windhoek nach Grootfontein nicht jeden Tag fahren – auf bestimmte Flug- bzw. Ankunftstage angewiesen.
Schließlich muß ich tief in die Tasche greifen und € 1.386,- für den Flug hinblättern! Aber, na gut: Vor Ort werde ich erfahrungsgemäß nicht mehr viel Geld ausgeben müssen und €1.500,-  oder auch € 2.000,- für 4 Wochen Urlaub sind schon absolut OK!

Aber auch sonst gibt es vor der Abreise noch alles mögliche zu organisieren, zu erledigen und zu kaufen:
Wenn man in eine so abgelegene Gegend fährt, wie wir es vorhaben, muß man sich schon ziemlich genau überlegen, was man in den vier Wochen, die man dort sein wird, (ver-)brauchen wird: Wird eine Tube Zahnpasta genug sein? Wie viel Seife braucht man? Wie viel Sonnencreme? U. s. w.
Und dann kommt sehr bald natürlich auch ein Wunschzettel von Heike Rubbert, der alle möglichen sonderbaren Dinge enthält, u. a. sogar einen Gepäckträger für ein Kinderfahrrad mit 16-Zoll-Reifen!

Die paar Wochen, die mir bis zur Abreise noch bleiben, bin ich also viel unterwegs und versuche, alle noch rechtzeitig zu besorgen und zu erledigen.
Wie immer ist klar, dass auch diesmal die Tourneen von Steve Skaith und Fury genau in diese Zeit fallen...
Aber schließlich ist der enge Zeitplan abgearbeitet, alles erledigt, eingekauft und gepackt und es kann los gehen!

zurück oder weiter im Text