SONNENSCHEIN ÜBER DEM ZELTMUSIKFESTIVAL IN
Freiburg (Breisgau) am Samstag, den 5. Juli 2003
 
 

Ich wache morgens auf, schiebe die Gardine vor meinem Fenster neben  dem Bett beiseite, werfe einen Blick nach draußen, sehe ein großes rotes Zirkuszelt über dem ein Storch seine Kreise zieht und falle fast in Ohnmacht. 1990 war ich, an einem für mich persönlich äußerst legendären Tag (der irgendwas mit Bob Geldof und meinem Abitur zu tun hatte... „And nobody’s gonna go to school today...“), schon einmal hier auf dem Zeltmusikfestival in Freiburg-Mundenhof und als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich genau den gleichen Blick. Die Erinnerung holt mich ein und ich brauche einige Minuten, bis ich wieder berappelt und in die Realität von 2003 zurück versetzt habe.

Einen Latschenkiefer-Aufguß bitte!
Die Sonne schiebt sich gerade zwischen ein paar ziemlich dunkel Wolken hervor und fängt sofort an auf das Dach des Busses zu knallen. Innerhalb weniger Minuten herrscht oben die komplette Sauna und an Weiterschlafen ist nicht zu denken. Überall regt es sich in den Betten: „Bloß schnell raus hier – das wird ja gerade brüllend heiß!“
Nur Oliver und Conde kriegen davon nichts mit und bleiben noch stundenlang in ihren Ofen-Betten liegen. Als die beiden später aufstehen und runter getorkelt kommen, läuft ihnen der Schweiß aus allen Poren.

Die Sonne scheint mir auf den Bauch...
Wir anderen haben es uns inzwischen in der Sonne vor dem Bus gemütlich gemacht. Auf dem Festivalgelände herrscht schon reger betrieb. In unserem Backstageraum liegen Frühstücksgutscheine, mit denen man sich in einem anderen Zelt am Frühstücksbuffet bedienen kann, aber auch in unserem eigenen Raum wartet die Kaffeemaschine nur darauf, dass man sich zwischen „großem Kaffee“ und „kleinem Kaffee“ entscheidet.

... das soll sie auch
Freiburg macht in diesen frühen Morgenstunde seinem Ruf als wärmste, sonnenreichste und regenärmste Stadt Deutschlands alle Ehre. Überall auf dem Gelände stehen zwar noch große Pfützen, denn in der letzten Woche muss hier innerhalb weniger Tage die komplette Jahresregenmenge niedergegangen sein. Auch jetzt brauchen sich an einer Ecke des Himmels (kann ein Himmel eigentlich Ecken haben?!) noch einige ziemlich bedenklich dunkle Wolken zusammen, aber wir vertrauen einfach mal darauf, dass die Sonne genug Kraft haben wird, sie wegzubrennen.
 
 

Die Morgensonne lacht!
Joachim telefoniert...
Kerstin und Detlef lachen auch!
Andreas macht Pause!
Peter macht Pause!
Corinna macht Pause!

Camping-Peter
Peter macht es sich sofort gemütlich: Er hat irgendwo einen dieser wunderbaren Camping-Klapp-und-Falt-Liegestühle inklusive angebautem Sonnenschirm aufgetrieben, denn er jetzt vor den Bus in die Sonne träge. Ich schließe mein Schlepptopp an und setze mich – strategisch richtig scheiße – in die Tür des Busses (ich würde mich ja auch gerne woanders hinsetzen, aber leider ist das Kabel nicht sehr lang) und versuche mich daran, alles gestern in München erlebte in hübsche Worte zu fassen. Leider scheitere ich daran kläglich, weil innerhalb weniger Minuten fast die komplette Tourbagage um mich rumsitzt und mich zutextet. So kann ich mich par tout nicht konzentrieren und ich kriege schnell berechtigte Zweifel, dass der Münchenartikel heute noch fertig werden könnte...

wenn mal unerwartet Besuch vorbei kommt
Frank hat sich heute Besuch eingeladen und in freudiger Erwartung dessen legt er sofort los und kalauert sich durch den Morgen: Am äußeren Ende einer wackeligen Frank sitzend verkündet er zum Beispiel: „Hier gibt’s eine Hebelwirkung, die für mich meistens nachteilige Wirkungen hat. Ich werde zum Katapult!“

Münsdomdrale
Außerdem breite sich zwischen uns eine interessante Frage aus: Was ist ein Dom, was ist ein Münster und was ist eine Kathedrale? Woran sind sie zu unterscheiden? Welche dieser Kirchenformen ist katholisch, welche evangelisch? Und wie sieht es mit der „Rangfolge“ dieser drei aus? Ist das Wort Kathedrale vielleicht nur die Bezeichnung für eine bestimmte Bauart? Kann eine Kathedrale also auch gleichzeitig ein Dom oder ein Münster sein? Und wo reihen sich die Kirchen und die Kapellen ein?
Die Diskussion hört sich ungefähr so an:
Frank: „Die Kathedrale ist der Chef vom Dom. Und das Münster ist das Enkelkind. Und dann gibt’s ja auch noch die Basilikum... äh... Basilika! Das ist dann, wenn die Familie Hunger hat!“
Nina: „Aber in Rom gibt’s den Petersdom. Der ist doch eigentlich der Höchste. Also müsste doch der Dom der Chef von allem sein.“
Corinna: „Ist Kathedrale nicht vielleicht nur eine Bauform?“
Kerstin: „Und was ist mit Kapellen? Wo kommen die in der Rangfolge?“
Frank: „Kathedralen sind die sakralen Bauformen von Münstern – oder wie jetzt?“
Ihr merkt schon: Wir kommen nicht wirklich weiter und so wird dies mal wieder zu einem kleinen Quiz, bzw. zu einer kleinen Aufgabe für Euch werden:
Erklärt uns doch mal bitte, was es mit den unterschiedlichen christlichen Bauten auf sich hat – in welcher Relation die zueinander stehen, wer wem über-, bzw. untergeordnet ist und wie das überhaupt alles funktioniert.
Einsendungen gehen bitte, wie gewohnt, an redakteur@dreifragezeichen.de. Die best-verständlichste, richtigste und logischte Einsendung (könnte schwer sein, rauszukriegen, welche das ist...) gewinnt ein Gesangbuch... nee... keine Ahnung: Heiko  denkt sich einen netten Gewinn für Euch aus.

Spaß zum "in-die-Ohren-stecken"
In der Zwischenzeit ist ein weißer Combi neben uns aufs Gelände gefahren. Wir sind heute nämlich nicht die einzigen, die auf dem Zeltmusikfestival auftreten werden. Die Freiburg-Berliner Comedy-Truppe Oropax werden – nach uns – ab 22.00 Uhr die Zuschauer (hoffentlich!?!) zum Lachen bringen.
Das hat zur Folge, dass auf der Bühne gewisse Absprachen getroffen werden müssen: Die Zeit zwischen dem Ende unserer Show und dem Beginn der Oropax-Show wird nicht reichen, die Bühne einmal komplett umbauen und alle Scheinwerfer neu einleuchten zu können. Unsere beiden MOC-Techniker und die Oropax-Crew müssen sich also jetzt schon einigen und absprechen, wer welches Equipment braucht und wie alles so aufgebaut werden kann, dass der Übergang reibungslos funktioniert.
Das ist bei Festivals eine ganz normale Sache: Wenn eine Band eine Vorgruppe hat oder zwei oder mehr Bands nacheinander auftreten muss immer gleich alles aufgebaut werden. In aller Regel ist es dann so, dass die Band, die als letztes auf die Bühne geht, ihr Equipment nach ganz hinten stellt, die Band, die vorher auftritt, baut ihr Zeug davor auf. Ist die erste Band dann fertig, werden ihre Sachen schnell eingepackt, die Sachen der zweiten Band vielleicht ein wenig nach vorne gezogen und schon kann’s weiter gehen.
Alles ziemlich unkompliziert und eingeübt. Aber für uns ist das trotzdem neu, denn es ist das erste Mal, dass wir sozusagen „im Doppelpack“ auftreten werden.

Nicht nur das Equipment wird verladen
Für Kerstin und Conde gibt’s zum Glück aber trotzdem keine Probleme, denn die Oropax-Jungs sind unkompliziert und freundlich und die örtlichen Helfer nett, fleißig und kompetent.

Eine Stunde später kommt einer der Ohrstöpsel dann aber doch mit einem missmutigen Gesicht aus dem Zelt gelaufen: „Da drinnen ist voll miese Stimmung. Die sind alle total sauer auf Euch – das läuft hier ja alles richtig scheiße!“ Ein paar Sekunden lang steht uns der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Zum Glück ist Joachim ein Blitzmerker. Ihm fällt ein, dass wir es hier ja mit einer Comedy-Truppe zu tun haben und er kontert 1A: „Seit ihr eigentlich auch ausverkauft?!“ fragt er die Oropaxe und die gute Laune ist wieder hergestellt!
 

Das ZeltMusikFestival:

 
Gänse gibt es hier...

 
 
... Bauwagen...

 
 
... Kamele...

 
 
... und jede Menge ausgetrunkene Flaschen!

Ollis Schwester
Ich widme mich noch mal einen Moment lang meinen sentimentalen Erinnerungen an 1990 und mache einen kleinen Spaziergang über das Gelände. Das Zeltmusikfestival, das dieses Jahr bereits das 21. mal statt findet, ist eine wirklich nette Sache: Einen Sommermonat lang sind hier Zelte und Buden aufgebaut. Jeden Abend treten ein oder zwei Bands auf, es gibt ein wunderschönes Spiegelzelt, in dem man lecker Essen kann und überhaupt ist das alles sehr nett hier. Direkt neben dem Zelt, bzw. um das Zelt herum ist den Mundenhofer Zoo oder Tierpark und von allen Seiten gucken Schwarzhalsziegen (Olli: „Eine vom Aussterben bedrohte Rasse – meine Schwester hat auch welche von denen!“) und Kamele über die Zäune.

Der Sponsor fährt
Wir haben ja nun wirklich noch ziemlich viel Zeit, bis hier konkret etwas passieren wird: „Wollen wir nicht noch mal nach Freiburg reinfahren und uns ein wenig in der Stadt umsehen?“ schlägt irgendwer vor. „Das ist eigentlich eine gute Idee!“ Der Hauptsponsor des Zeltmusikfestivals heißt Mercedes, in sofern dürfte es auch nicht schwer sein, jemanden zu finden, der uns in die Stadt fährt. Bis in die City von Freiburg sind es von hier nämlich schon so an die 10 km.
Conde und Kerstin werden hier bleiben müssen, weil ihre Dienste schon recht bald gefordert sind und auch Frank will nicht mitkommen, sondern lieber auf seinen angekündigten Besuch warten.
So steigen also Peter, Joachim, Holger, Oliver, Detlef, Nina und ich in einen großen Mercedes-Bus und lassen uns in die Innenstadt von Freiburg chauffieren.

Wassereinbruch in der Fußgegend
 
Der Herr Chauffeur lässt uns an einer Kreuzung mitten in der Stadt raus. Direkt davon ist auch schon eines der kleinen kanalisierten Rinnsäle, die – berühmt und charakteristisch für Freiburg – überall durch die Stadt fließen. Von einer dusseligen Laune getrieben, stelle ich meine sandaligen Füße gleich in den Kanal. Das Wasser hat eine angenehme Temperatur. Trotzdem war das keine besonders schlaue Idee, denn jetzt habe ich die nächsten 3 – 4 Stunden nasse und nicht gerade warme Füße. Denken vorm Handeln, Corinna!

Kaffee, Bier, Averna und Brause
Wir laufen ein wenig durch die Stadt, landen aber sehr schnell in einem der vielen Straßencafés, die es hier gibt. Ich telefoniere mal schnell und kurz darauf gesellen sich Anna und Andi zu uns. Anna ist diejenige, die hier auf der Seite die Reise nach Freiburg gewonnen hat. Und wenn wir jetzt schon hier sind, spricht doch nichts dagegen, dass die beiden sich gleich zu uns gesellen. Sie kommen also und setzen sich mit in die Runde.
Wir sind heute allerdings ein ziemlich lethargischer Haufen. Keine Ahnung warum. Ob die meisten von uns nicht genug geschlafen haben? Oder ob der Temperatur- und Wetterunterschied zwischen München und Freiburg zu groß für uns ist? Oder kommt das einfach nur daher, dass Frank nicht bei uns ist?
Wir sitzen im Café, trinken Kaffee, Bier, Averna und Brause, essen CurryWurst und Gemüsepfanne und sind eigentlich nur faul und gemütlich.

Weißkohl, Zwiebeln und Zitrone
 
Irgendwann raffen wir dann aber doch noch auf und machen – in kleineren Gruppen – einen Spaziergang durch die Stadt. Ich schließe mich der Nina-Anna-Andi-Gruppe an. Unsere einzige Mission besteht eigentlich darin, 1 – 2 Weißköhle, Zwiebeln, Zitronen und einen Stampfer aufzutreiben. Gestern gab’s nämlich eine längere Diskussion über Weißkohl-, bzw. Krautsalat, die darin endete, dass diverse Leute einen absoluten Jiffer auf das Zeug bekamen. Also haben Ninchen und ich beschlossen, dass wir heute versuchen wollen, alle mit einem solchen Salat zu beglücken!
In letzter Minuten (heute ist ja Samstag und daher Ladenschlusstag) finden wir alles.

eine gute Show
Um 15:30 Uhr treffen wir uns wieder an der Stelle, an der uns unser Fahrer abgesetzt hatte und fahren zurück nach Mundenhof. Dort angekommen begeben Nina und ich uns gleich in die Küche und fangen an zu schneiden und zu stampfen.
 

Ansonsten ist alles super relaxed und gemütlich. Bis zum Soundcheck ist immer noch eine gute Weile Zeit, aber hier auf dem Zeltmusikfestival ist das überhaupt nicht schlimm, denn es ist der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen.
Unsere Zugreisenden – Frauke, Jens und Andreas – sind inzwischen angekommen und auch Bonnie und Jules (ihr kennt die beiden von unserer Seite aus dem Chat!) haben sich zu uns gesellt und alle sind bester Laune. Das verspricht doch, eine ziemlich nette Show zu werden, oder?

Und so ist es dann auch!
Das Freiburger Publikum ist super! Aber was heute auf der Bühne passiert ist super-super-super!!!
Es gibt eine ganze Vielzahl ganz wunderbarer Versprecher und Lacher:

Die Graft neu tuppezieren
Den schönste fabriziert Jens gleich zu Anfang des Stückes: Er kommt mit den Vokalen ins Schleudern: „Und wenn ich mich langweile sollte kann ich ja mit Moe – dem gesprächigen Charmbolzen – die Graft neu tuppezieren!“ Wunderbar!!! Andreas haut es vor Lachen fast von den Socken, pardon den Espandrilles, und auch alle anderen brechen zusammen!
Aber auch die anderen haben jede Menge Kalauer auf Lager:
Peter (Peter-Peter) erfindet ein paar neue und völlig undefinierte Regentiere, die komische Geräusche machen und alle aus dem Konzept bringen. Zeitlich passend zu einem Ana-Auftritt hat er den falschen Schuh an, so dass Ana plötzlich mit einem Holzbein dahergehumpelt kommen muss, Justus will sich heute nach in die Löwe des Höhlen wagen und Moe hat überhaupt keine Chance, den Drei ??? klar zu machen, dass sie ihm ins Sssccchhhrrzmmmmerrrr folgen sollen, wo der Tisch mit seinen Figuren das Wort Hhhhüüümmmmpppppfffeee ssssccchhhhnnnnnbbbbtttt!
Justus überlegt daraufhin, ob man vielleicht Moe auch noch nach der Lage des Eingangs zum Tunnels fragen könnte? „Ach nee, lieber nicht, das dauert zu lange!“
Selbst Detlef hat sich schon an seinem zweiten Tag ganz hervorragend eingepasst und imitiert in seinen Erzählungen den armen Moe!

Keyboard mit Seegang
Ich sitze den Großteil der Show an der Seite auf der Bühne. Plötzlich sehe ich, wie Franks Keyboards-Ständer-Gewicht fröhliche vor sich hinschaukelt. Das war nämlich schon gestern ein Problem gewesen: Frank hat in diesen vier Tagen nicht sein normales Keyboard dabei, sondern ein wesentlich größeres, schweres. Auf dieses Gewicht ist sein Keyboardständer aber nicht wirklich ausgelegt. Er schwankt und droht, sobald Frank mal etwas kräftiger in die Tasten haut, vorn über zu kippen. Um das zu verhindern haben Frank und ich gestern eine Gegenmaßnahme erfunden und mit Hilfe eines kurzen Stahlkabels die Box des Keyboardständers als Gegengewicht aufgehängt. Conde konnte über diese Guerilla-mäßige Konstruktion nur mit den Augen rollen, aber es funktioniert. Das figgelinsche an Sache ist, dass die Box nicht schweben darf (weil sie sonst permanent hin und her schaukelt), andererseits aber auch nicht wirklich auf dem Boden liegen darf, weil sie sonst eben kein Gegengewicht ist.
Gestern hat das alles ganz wunderbar funktioniert. Heute aber sehe ich plötzlich, wie die Box eben doch fröhlich vor sich hin schaukelt. „Da muß ich was gegen tun,“ denke ich mir und schleiche mich möglichst unauffällig auf die Bühne. Zunächst einmal stelle ich Franks Wasserflasche vor die schwingende Box, aber das ist keine dauerhafte Lösung, weil er ersten das Wasser sich gerne trinken möchte, und zweitens eine halb leere 0,5 l-PET-Flasche nicht wirklich ein großes Gegengewicht darstellt. Hinter der Bühne finde ich schnell zwei Metallräder. Mit denen in der Hand schleiche ich mich ein zweites Mal auf die Bühne und sichere die schwingende Box.
 
Erst nach der Show erfahre ich von Frank, dass er es herrlich fand, dass die Box vor sich hin schaukelt und er sie immer wieder absichtlich mit seinen Füßen zum Schaukeln gebracht hatte. Kann ich das wissen?!? ;)

Essen im Spiegelzelt
Nach dieser wunderbaren Show sind alle bester Laune.
Nicht zu unrecht schreibt Jens also in das Gästebuch des Zeltmusikfestivals, dass das heute Abend vielleicht der netteste Abend auf der ganzen Tour gewesen sein könnte!
 

Die Drei ??? mit Bonnie und Anna...
... und mit Jam und Jules
Bonnie und Jules

Bonnie und Jules und Anna und Andi besuchen uns noch einmal backstage und auch Jam aus der Schweiz gesellt sich zu uns.
 
Leider müssen wir alle dann aber doch recht schnell wieder rausschmeißen, denn im Spiegelzelt nebenan wartet das Abendessen auf uns. Eigentlich wäre es ja eine nettes Geste, seine Gäste einzuladen, mitzukommen, aber das funktioniert leider nicht. Das Essen für uns wird vom Veranstalter gestellt, wir brauchen dafür also nicht zu zahlen. Logischerweise erkundigt sich der Veranstalter im Vorfeld, wie viele Leute denn am Essen teilnehmen werden und wenn nur 12 Leute angemeldet sind, können eben auch nur 12 Leute essen gehen. So ist das halt...

Die Drei ??? als Vorgruppe
Das Essen, was dann vor uns auf die Tische gestellt wird, ist ganz phantastisch. Wir alle haben schon lange nicht mehr so lecker gegessen. Schon der Vorspeisengang ist so gut und üppig, dass eigentlich alle ziemlich satt werden, aber was dann als Hauptgericht und als Nachtisch aufgetragen wird, ist so fürchterlich lecker, dass alle weiter essen.

Nach dem Essen sind wir nur noch platt!!
Inzwischen stehen die Jungs von Oropax auf der Bühne und wir stellen uns noch mal mit ins Zelt und gucken den beiden eine Weile zu. Oropax sind zwei Brüder, die wunderbar aufeinander eingestellt und eingespielt sind und das Publikum ganz ordentlich zum Lachen bringen.

Frank - missing in action
Gegen 12:30 Uhr würden wir eigentlich gerne losfahren. Das können wir aber nicht, weil Frank nicht da ist. Er hat sich vor einer ganzen Weile mit den Worten „Ich bringe nur schnell meinen Besuch zu ihrem Auto,“ vom Acker gemacht und ist seitdem nicht mehr gesehen worden. „Hoffentlich parkt das Auto nicht am Bahnhof von Freiburg,“ unken wir... Stunden später – als Frank immer noch nicht aufgetaucht ist – macht Holger sich schließlich auf die Suche. Er findet Frank (den ganzen Tag schon mit einem fetten Rotlichtfleck auf der Hose), der mit seinem für ihn so charakteristischen Bummelschritt und in aller Gemütsruhe über das Gelände schlendert... „Wolltest Du nicht mitfahren?“ fragt Holger. „Doch schon,“ antwortet Frank, „aber ich dachte, dass ihr doch hier vorbei kommen müsst. Warum soll ich zum Bus kommen, wenn der Bus zu mir kommen kann:“

Our Frank halt!

Ein voller Bauch sitzt gut rum!
Frank endlich an Bord, können wir dann auch los.
Mit unseren vollen Bäuchen sind wir alle immer noch ziemlich platt. So sitzen wir also noch eine Weile im Bus rum, bevor sich die ersten nach oben verziehen. Ninchen und ich wollen auch gerade schlafen gehen, als Frank meint: „Moment, es kann sein, dass es jetzt gleich noch eine Ertel-Show gibt!“ – „Wirklich.“ – „Ja, Moment.“ Und schon geht es los. Frank ist wirklich unglaublich! Er fängt an zu grinsen, dann geht das Krümmen los und schon sind wir mitten drin in eine 1A-Ertel-Show. Gemeinsam mit Frank rekapitulieren wir noch mal die komische Schranken-Geschichte von gestern Abend. Nach wenigen Minuten halten wir uns alle die Bäuche vor Lachen.
10 Minuten später ist der Spuk vorbei. Die Ertel-Show gab’s heute nur in Kurzausgabe, aber das ist auch gut so, denn wir sind wirklich alle ziemlich müde. Und so kann man sich unbesorgt – und in der Gewissheit nichts spannendes mehr zu verpassen – in seine Koje legen!

Fröhliche Grüße!
:)
Corinna.

PS. Peter beobachtet das Ausladen von Oropax, der Comedy-Truppe, die heute abend nach uns noch auftreten wird: „Was will eine Musikgruppe mit einem Trampolin?“

PS. Frank hat übrigens schon wieder einen Rotlicht-Fleck auf der Hose!