HEUTE STEHEN WIR IM WALD IN
Wuppertal - Waldbühne auf der Hardt am 17. Mai 2003

Ausschlafen trotz Nachmittagsshow
 
  
Pinkelpause!
Von Siegen nach Wuppertal sind es nur knapp mehr als 100 km, und obwohl wir heute schon einen um 16:00 Uhr beginnende Nachmittagsshow haben, brauch wir erst gegen 11:00 Uhr aufzubrechen. Endlich kann man mal zumindest ansatzweise ausschlafen. Das habe ich auch wirklich ziemlich nötig. Es hatte auch durchaus seinen Grund, warum ich das Tourtagebuch gestern von meinen "Kollegen" habe schreiben lassen. In Siegen bin ich wirklich von der Minute, in der wir angekommen sind, an wie ein angestochenes Huhn rumgerannt... Und das steckt mir, ehrlich gesagt, auch heute morgen noch in den Knochen.   
  Sowas fidet man
  überall im Tourbus! ;)

Neuapostolischer Parkplatz
In Wuppertal angekommen ist die Waldbühne schnell gefunden. Allerdings können wir mit unserem Nightliner nicht direkt bis an die Bühne fahren, sondern müssen ihn auf einem extra ausgewiesenen Nightliner-Parkplatz auf dem Grundstück einer Neuapostolischen Kirche parken. Von hier aus sind es noch ca. 500 m (bergauf) zu laufen, bis man die Waldbühne erreicht hat. Wer für diesen Weg zu viel zu schleppen hat, kann mit dem Shuttle-Auto, das der örtliche Veranstalter für uns bereit stehen hat fahren, oder zumindest sein Gepäck in den Kofferraum des Autos laden.
 

Interessanter Parkplatz

 
Die Waldbühne

 
Das Zeltdach von unten

 
Wasser gibt es hier nur "analog"!

Am Ende der Schlucht
Die Waldbühne liegt wild romantisch am Ende einer Art kleinen Schlucht. Hinter der Bühne gehen die Felswände fast senkrecht nach oben. Die Bühne selbst ist einfach ein Stück Boden, das von einem gelb-orangenen Zeltdach überspannt ist. Davor ist der leicht nach hinten ansteigende Zuschauerraum.
Hinter der Bühne sind für uns Zelte aufgebaut, lecker Essen und Trinken ist zur Genüge vorhanden und es geht uns allen rundum gut!

Drehteam vor Ort
Auch heute ist noch einmal Burkhard mit seinem Drehteam vor Ort. Wir wollen die Show nicht ein weiteres Mal komplett mitschneiden, aber da er sein Equipment sowieso über das komplette Wochenende anmieten mussten, ist er mit fünf seiner Kameras (und den entsprechenden Kameraleuten) noch einmal mit dabei und wird "einfach mal draufhalten". Ein paar Zuschauer können heute noch interviewt werden und - mal sehen - vielleicht bietet die Show ja auch einige spannende Einstellungen, die sich später noch mal verwerten lassen.
Wenn... ich kann und muß es leider immer wieder betonen... wenn es dieses DVD überhaupt jemals wird geben können. Die Situation hat sich noch nicht geändert: Bevor die DVD erscheinen kann, gilt es noch einige teilweise ziemlich dicke "Steine aus dem Weg zu rollen," und ich kann aus heutiger Sicht beim besten Willen nicht sagen, ob uns das gelingen wird.
Um mal mit den Worten der Drei ??? zu sprechen:
"Erfolg kann man nicht versprechen. Wir können nur versprechen, dass wir uns Mühe geben werden!"

Was sagt der Wetterfrosch?
Leider lässt das Wetter noch ein wenig zu wünschen übrig. Die Sonne steht zwar irgendwo am Himmel, wird aber meist von dunklen Wolken verdeckt. Auch regnet es zwischendurch
immer wieder. Wollen wir mal hoffen, dass es noch ein wenig besser wird....
 

Es ist voller als gedacht
Das Publikum wird naß...
... und trocknet wieder.
Voll in den Bann gezogen

SMS an Petrus ist angekommen!
Aber: Verblüffenderweise ist Petrus uns heute anscheinend absolut wohlgesonnen: Pünktlich zu Beginn der Show ziehen die letzten Regenwolken ab. Es bleibt trocken und etwas später schiebt sich sogar die Sonne durch die Wolken! Na, das ist doch alles ganz herrlich! Dann kann's ja losgehen!

Hammer-Show!
Sie Show ist der absolute Hammer!
Irgendwie scheint die Tatsache, dass wir nachmittags spielen und man das Publikum mal wieder komplett sehen kann, alle ein wenig aus dem Konzept zu bringen oder sorgt zumindest für eine gewisse Anspannung, die sonst vielleicht - bei der mittlerweile 54. Show oder so - nicht mehr in dem Maße vorhanden wäre. Auf der Bühne wird jede Menge gelacht und auch Leute, wie Conde und Kerstin, die die Show ja nun wirklich jedes der unzähligen male komplett gesehen haben und mittlerweile eigentlich jeden Gag in- und auswendig können müssten, biegen sich immer wieder vor Lachen.
 

Conde
Frauke
Joachim
Conde hat alles im Griff

 
Das Publikum hat's heute ein wenig enger
Oliver, Jens und Andreas haben Spaß!

Heimlicher Kaffee
Der Hammer aber passiert um 16:45 Uhr, also ca. 45 Minuten nach Beginn.
Das ist die Zeit, zu der normalerweise die Hälfte der Show erreicht ist, was eigentlich nur dadurch kenntlich wird, dass Frank eine etwas längere Keyboard-Passage spielt.
Als es vorhin noch so geregnet hatte und so kalt war, hatten sich alle gewünscht, dass ich zu diesem Zeitpunkt möglichst unauffällig auf die Bühne schleiche, um allen einen heißen Tee oder Kaffee zu bringen. Alle haben noch nur zu gut in Erinnerung, wie sehr sie in Bonn gefroren haben.

Bing!!! Bong!!!
Ich mache mich - mit meinen Bechern in der Hand - also startklar und will gerade möglichst unauffällig auf die Bühne losschleichen, als ein mordsmäßiger Krach ertönt: Kirchenglocken!!! Und das nicht zu knapp!!!
Auf der Bühne gucken sich alle an und müssen grinsen. "Um 16:45 Uhr? Was ist denn das für eine Zeit für einen Gottesdienst?!" - "Ob das die Kirche ist, neben der unser Bus steht?!" Eigentlich klingt es fast so, als wäre die Kirche noch näher. Let's face it: Eigentlich ist das Geläute so laut, dass man meinen könnte, die Kirche würde mitten im Publikum stehen!!!
Und das Geläute will überhaupt nicht wieder aufhören!!!

"Hört ihr das unheimliche Geläute?!"
Ein paar Minuten lang versuchen die MOC-ler noch, die Show, bzw. das Hörspiel aufrecht zu halten. Dummerweise sind sie aber gerade mitten in der Szene, wo sie zur mitternächtlichen Geisterstunde durch das dunkle Schloß schleichen und eigentlich die Hälfte aller Sätze im Flüsterton gesprochen werden sollte...

"Das kommt aus dem Ostflügel!"
Das aus dem Ostflügel kommende unheimliche Geheule wird jetzt eben von einem unheimlichen Glockengeläut begleitet - so weit so gut... Unsere Jungs und das Mädel auf der Bühne sind Profi genug, das Geläute zunächst einigermaßen sinnbringend mit in das Stück einzuarbeiten.
Als das Geheule aber - laut Drehbuch - aufhört, das Gebimmel aber nicht, ist die Situation nicht mehr zu retten.

Was macht man, wenn man eine Pause macht?
Abgesehen davon, dass alle auf und neben der Bühne mit entsetzlichen Lachanfällen zu kämpfen haben (die nicht im Drehbuch stehen!) macht das Gebimmel jetzt inhaltlich wirklich keinen Sinn mehr!
"Wollen wir vielleicht eine kleine Pause machen, bis das vorbei ist?" überlegen die Drei ??? "Ja, das scheint das beste zu sein!"
Und so gibt es - das aller erste Mal auf dieser ganzen Tournee - eine Pause!
Aber was macht man in so einer Pause?! Auch wenn die MOC-Show in einigen Punkten schon mit einem Rockkonzert zu vergleichen ist, ist es ja nicht so wie bei einer Band, bzw. einem Konzert, das sowieso nach jedem Song eine Pause entsteht, die einer der Bandmitglieder für eine Ansage nutzen kann. Unsere MOC-ler stehen jetzt etwas planlos und immer noch lachend auf der Bühne und wissen nicht so recht, was sie mit dieser Pause jetzt machen sollen...?!?
 [Ironisch Anm. am Rande: Sonntag, 10:45 Uhr in Hamburg - jetzt fängt bei mir gerade die Kirche nebenan an, Alarm zu schlagen! ]

Peter fliegt
 
Aber sie meistern es wunderbar bravourös. Vor allem Peter hat sofort seine Chance erkannt und demonstriert einfach ein paar seiner Geräusche: Seit einigen Tagen hat er einen kleinen Handpropeller (die Dinger, die man im Hochsommer immer bekommt und die einem angeblich Kühlung verschaffen sollen....). Wenn er den anstellt und langsam am Mikrophon vorbei schiebt, klingt es original wie eine vorbeifliegende Propellermaschine. Und die ist in der Tat sogar lauter, als die Kirchenglocken.

Auch mir kommt die Unterbrechung sehr willkommen, denn so kann ich meinen Tee & Kaffee völlig ungestört und hemmungslos auf die Bühne bringen!
Man soll es kaum für möglich halten: Die Glocken läuten geschlagene 15 Minuten lang!!!

"Könnt ihr uns wieder hören?"
Erst ganz allmählich werden sie leiser. "Sollen wir jetzt weitermachen?" - "Ja, ich finde schon." - "Aber es bimmelt ja immer noch." - "Aber es wird schon leiser." - "Aber wer weiß, ob inzwischen alle wieder gut hören können? Hört ihr dahinten was?" Die hinteren Reihen nicken (was von der Bühne aus gesehen, wirklich urkomisch aussieht!). "OK, dann machen wir jetzt weiter. Also, es ist nacht, es ist dunkel, alles ist sehr unheimlich und wir sind auf der Suche nach dem Schachgeist und machen jetzt weiter!"
Eine wunderbare Einlage!!!

Jetzt ist der Lachwurm drin
Auch der Rest der Show hat noch einige ganz wunderbare Highlights, aber das sind mal wieder diese berühmten Situationskomiken, die sich einfach nicht in Worte fassen lassen.
Wir haben beschlossen, dass wir heute direkt nach der Show nach Hamburg fahren werden. Auch in Hamburg ist Showtime schon wieder um 16:00 Uhr, der Soundcheck im Hamburger Stadtpark muß (wegen der Anwohner) schon bis vor 13:00 Uhr statt gefunden haben. Wir würden also vor Sonnenaufgang losfahren müssen, um rechtzeitig dort zu sein. Das macht
einfach keinen Sinn.
 

Fotosession
Besuch von Klaas
Jens hat ein neues Auto!
Wer ist das?

 
Peter hat einen neuen Eimer!

 
So sieht es also in Rocky Beach aus!

Abend-Reise am Safttag
Also warten wir noch schnell, bis Conde und Kerstin ihre Sachen verpackt haben, denn auch die beiden werden mit uns im Bus nach Hamburg fahren - Steffen hat sich heroischerweise angeboten, ihren Transporter zu fahren - und machen uns dann auf den Weg.
Vor allem der erste Teil der Busfahrt ist urkomisch! Weil es noch so früh ist, sind alle ziemlich aufgedreht. Die "Küche" - das Fond des Busses - ist überfüllt und Johnny hat seine liebe Müh, seinen Platz auf dem Fahrersitz gegen uns zu verteidigen. Kerstin kramt ihre Fiddlers Green-CD hervor und wir stellen fest, dass man die engen Gänge des Busses tatsächlich sogar zum Tanzen nutzen kann! Frank kalauert vor sich hin und hat schon wieder einen seiner berüchtigten "Safttage" und die Stimmung ist allgemein auf dem Hochpunkt.
 

Prost, Helmut!

 
 
Peter hält alles auf Video fest

 
Im Fond ist Party angesagt!

 
Joachim kümmert sich um die Entsorgung des Leerguts

Lethargische Ruhe
Erst nachdem wir irgendwo unterwegs angehalten und uns die hungrigen Bäuche mit dicken Schnitzeln und Pommes vollgehauen haben, kehrt ein wenig lethargische Ruhe ein.
Um 1:30 Uhr kommen wir in Hamburg an. Alle nicht-Hamburger schlafen im Hotel, alle Hamburger schnappen sich Taxen und fahren in ihre jeweiligen Wohnungen. "Bis morgen!"
Corinna.
 

Unschönes Thema:
Leider muß ich nach all den fröhlichen Erlebnissen jetzt wohl auch noch auf ein etwas unschönes Thema zu sprechen kommen:
Uns ist zu Ohren gekommen, dass es in Wuppertal diverse Leute gegeben hat, denen es auf der Waldbühne entschieden zu voll war, die keinen Platz mehr finden konnten, an dem sie vernünftig sehen konnten und die schließlich enttäuscht nach Hause gegangen sind.
Wir haben nach der Show noch einmal darüber gesprochen und können jetzt nur sagen, dass es uns für diese Leute sehr leid tut, dass wir ihnen nicht das bieten konnten, was sie erwartet hatten.
Das Gelände der Waldbühne ist von der Stadt Wuppertal aus für 2.300 Leute angelegt. Mehr waren auch nicht da. Daß einige trotzdem nicht gut sehen konnte, wird vermutlich daran liegen, dass die weiter vorne stehenden - trotz Aufforderung - nicht weit genug aufgerückt sind, so dass für die später kommenden und hinten stehenden kein Durchkommen mehr war.
Vermutlich wird man in Wuppertal in Zukunft darüber nachdenken müssen, ob die Spielstätte wirklich für eine so große Kapazität angelegt ist. Bei Rockkonzerten mag es wohl noch besser gehen, weil die Musik lauter ist und auch noch gut gehört werden kann, wenn man keinen direkten Blick auf die Bühne hat. Bei einem Hörspiel ist das aber etwas anders.
Nun ja. Wir können die Zeit nicht zurück drehen, sondern nur - für die Zukunft - aus Fehlern lernen.
Es macht jetzt auch nicht mehr wirklich Sinn, irgendjemandem konkret den schwarzen Peter zuzuschieben.
Wir (Die Drei ???, EUROPA, A.S.S. und der örtliche Veranstalter) können also nur sagen, dass es uns leid tut - und das soll hier eine ganz offizielle Entschuldigung sein - und dass wir hoffen, dass so etwas in Zukunft nicht noch einmal passieren wird.
Also, bitte nicht all zu böse sein - es war keine böse Absicht! Hinterher ist man immer schlauer...