FREMDE WORTE IN
Siegen - Audimax am 16. Mai 2003

Kreative Pause
Ich habe gestern genug getan, habe heute keine Lust kreativ zu schreiben.
Deswegen laß ich heute mal die anderen zu Wort kommen...

Joachim:
Siegen, eine Perle in der Rheinischen Gegend, unterteilt in Ober- und Unterstadt (mach's wie deine Brü-ü-üder).
Das Hotel hat sich seine vier Sterne offensichtlich auf verbrecherische Weise erschummelt. Es hat zu unser aller Trost aber einen exzellent Kaffee aufs Frühstücksbuffet gestellt.
Ansonsten qualifiziert sich Siegen über sagenhafte Sonderangebote im Bereich Turnschuhe. Die Nacht wurde vorzeitig beendet, um mit Unterstützung der ganzen Gruppe Andreas zwei neue Paar Turnschuhe (Ralph Lauren, je € 50,-) zu organisieren.
Die Show hat ihre Erwartungen eingelöst, sowohl beim Publikum, als auch beim Ensemble und das obwohl alles wieder unter erschwerten Bedingungen lief: Unsere Studies haben wieder ihre 10 Kameras ausgepackt, Conde und Kerstin bis an die Belastungsgrenze gefordert und all das, was nach der Münsteraner Aufzeichnung noch mal geübt werden musste, in professioneller Qualität festgehalten. Ob der live-Charakter eingefangen werden konnte, ob es das gleiche Vergnügen sein wird, sich das Video anzusehen, bleibt anzuwarten und wurde im Anschluß von allen Beteiligten angeregt diskutiert. Dazu gab es Bier, Rotwein und für unseren Geräusche-Peter zwei Grappas.
Die Vorstellung fing auf Grund der Schlange vor der einzigen Backstage-Toilette leicht verzögert an. Als fünfter in der Schlange stehend, entschloß ich mich nach fünf Minuten warten, gegen einen Baum zu schiffen.

Frank:
Ich hab mir gar nix gemerkt... (Lachanfall)
Nachdem wir ins Hotel eingecheckt haben, habe ich mit Peter und Holger einen schönen Spaziergang durch die Oberstadt gemacht und dabei haben wir auch kleine Geschäfte aufgesucht. Unter anderem einen Waffenladen, in dem Holger eine Taschenlampe gekauft hat. In diesem Laden war dann auch ein Chinese, der sich fünf oder sechs Packungen Munition gekauft hat. Ich vermute, es handelte sich dabei um einen wichtigen Kopf der Vietnamesen-Mafia - der Mörder stand direkt neben uns. Ich vermute, es wird in Zukunft einen Mord geben, oder mehrere. Jedenfalls haben wir den Täter schon mal gesehen. Sollte etwas passieren, stehe ich für den Phantomzeichner zur Verfügung. Und der Verkäufer lächelte noch: "Na, dann haben sie jetzt ein bisschen Vorrat..."
Das war für mich das entscheidendste.
 
Show ist ja jeden Tag das selbst, das war halt ne DVD, aber das ist ja nichts, was irgendwie hervorsticht. Entscheidend sind ja die Geschichten, die man nicht jeden Tag erlebt.

Oliver:
Morgens habe ich mich von der Gruppe abgesetzt und bin nach Köln gefahren, um für meine Töchter Kapuzenshirts in Köln zu kaufen. Da habe ich mich bis 13 Uhr rumgetrieben und auch etwas in der Ehrenstrasse gefunden. Die beiden werden sich freuen. Dann bin ich mit dem Zug nach Siegen gefahren. Die blöde Bahn hatte mal wieder eine halbe Stunde Verspätung. Grummel, grummel. Nach einem Spaziergang durch Siegen, durch die Oberstadt, Fahrt zum Audimax. Zunächst Erschrecken: Müllverbrennungsanlage. Dort Ankunft und in der Uni im Audimax ständiges Funkloch. Die netzlose Zeit wurde uns aber gleich nach unserer Ankunft von Tante Mathilda (die nämlich 30 Kilometer von Siegen entfernt wohnt und die wir ja schon aus Aschaffenburg und Marburg kannten) und Tochter Nina gefüllt, die uns schon mit selbstgemachtem Kuchen ganz herzlichen Geschenken und vielen, vielen, vielen Heimatgeschichten erwartete. Die Zeit bis zum Auftritt wurde also keinesfalls langweilig! Dann noch ein bisschen Erholung. Und dann schon der Auftritt. Stimmung war trotz der nüchternen Halle super und die Frösche von Geräuschemacher Peter rund um das Schloß haben noch mehr Heiterkeit verbreitet. Ich war danach ziemlich alle, denn ich habe schon zum dritten Mal in diesem Jahr Erkältung, deshalb haben wir uns dann nach einer kurzen Autogrammstunde verkrümelt. Dann gab es noch was zu futtern und dann das ersehnte Koma. Ende und aus.

Holger:
Alles, was ich bisher über Siegen wusste war, dass mein Freund Peter von den Cultured Pearls, der dort groß geworden ist, neben seiner außerordentlichen Begabung auch vor allem aus purer Langeweile so ein guter Musiker geworden ist. Neben Trompete und Bass lernen war nämlich seine einzige Jugendbeschäftigung sich mit seinen Freunden auf eine Cola in der Eisdiele zu treffen. Nachdem ich mit Peter und Frank einen ausgiebigen Spaziergang durch die Siegener Innenstadt gemacht hatte, war dieser Eindruck voll und ganz bestätigt.
Außerdem habe ich gestern beschlossen, in meine Bühnenanweisung einen weiteren Satz aufzunehmen: "Sämtliche Backstageräume müssen volles Mobilfunknetz aufweisen!"
 

1.000 Stühle für
1.000 Fans
 
Die Siegener Uni war mal wieder eines dieser Gebäude, in denen ich mir die Frage stellte, wie man in so einem grauenhaften Umfeld eigentlich lernen soll? Die Architektur dieser Universität, die stark an die einer Müllverbrennungsanlage angelehnt scheint, bereitet einem eher Depressionen als Lust auf Bildung.
Kurz nach der Sow
sieht alles schon wieder
wie ein Hörsaal aus...

Weiterhin war interessant, dass die im Backstageraum immer wieder herausfliegende Sicherung jedes Mal von dem Universitätselektriker eingeschaltet werden musste. Anstatt uns Zugang zum Sicherungskasten zu gewähren und uns einfach zu vertrauen, dass wir durchaus in der Lage sind ein solch´ anspruchsvolle Aufgabe wie das Einschalten einer Sicherung zu bewerkstelligen, musste jedes Mal mühsam der Hauselektriker herbeigerufen werden um diese Tätigkeit zu vollziehen
Um hier allerdings nicht als notorischer Miespeter zu erscheinen, der ich mitnichten bin, hier nun auch einmal etwas Positives: Unsere örtlichen Partner in Siegen waren sehr bemüht und ausgesprochen freundlich. Das Catering war recht lecker und natürlich war das Publikum wie immer fantastisch!!

Peter:
Guten Käse gab es in der Einkaufszone.
Viel zu bergig.

Helmut:
 
Die Uni sieht aus wie eine moderne Müllverbrennungsanlage im Milka-Design. 

Bevor die moderne Kaffeemaschine - Marke Senseo in Gang gesetzt werden konnte, mussten sich die Catering-Leute erst mal mühsam Strom besorgen. Schließlich gab es ein unendliches Kabelgewirr, aber der Kaffee schmeckte gut. (Ich habe dieselbe Kaffeemaschine auch zu Hause.) Eine besondere Attraktion war die wegen der Videoaufnahmen bestellte Visagistin, die sich als deutsche Meisterin ihres Fachs im Jahre 2000 herausstellte. Eine hübsche, offensichtlich türkische Dame, die sich unter den strengen Augen ihres Begleiters, unserer Gesichter feinfühlig annahm. Zurück zum Catering: Eine sehr geschmackvolle Gemüsesuppe konnte unsere Mägen vom Genuß der vielen Süßigkeiten wieder aufrichten.
Das After Show Essen fand dann bei einem gemütlichen dicken Italiener statt, dessen ebenso gemütliche Frau uns mütterlich bewirtete.
Zur Show: Auf dem Weg zum Abendessen gab es eine intensive Diskussion darüber, ob so eine Aufzeichnung wirklich die Live-Stimmung einfangen kann. Ich selbst gebe zu bedenken, dass ich noch einer Zeit ohne Video auf dem Theater aufgewachsen bin und deshalb ohnehin Theateraufzeichnungen skeptisch gegenüber stehe.
 
 

Wir haben heute eine DVD-Aufzeichnung...
Überall steht Kamera-Gerümpel rum
Eine Visagistin ist engagiert
...und bearbeitet Peter...
... ganz lange und ganz fleißig!

(Die Visagistin heißt übrigens Tülay Aktag und sie ist auch im Web mit einer eigenen Webseite unter http://starmakeup.de vertreten. Schaut doch mal auf ihrer Seite vorbei!)

Corinna:
Corinna hat auch eine kreative Idee. Steffen: Ab jetzt bitte im Itinerary zu jeder Stadt eine Taxizentralennummer mit angeben. Speziell wenn man an Unis spielt, ist das UNERLÄSSLICH! Kein Student fährt Taxi, und wenn ich jetzt Grippe kriege, ist das Deine Schuld!
Ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich dem schon gesagten nicht mehr viel hinzufügen möchte... Sicher könnte ich noch Seiten schreiben, aber ich muß ehrlich gestehen, dass ich nach dem gestrigen Tag heute ziemlich KO bin und einfach keine Lust auf schreiben habe...

Geschenke für alle: