OH-OH-OPEN AIR IN
Berlin - Museumsinsel am 10. Mai 2003

Kulturelles Highlight
"Seid bitte alle um ca. 15:00 Uhr in Berlin auf der Museumsinsel vor der alten Nationalgalerie," lautet die Ansage zum "Wieder-Start" der Tournee. Individualanreise ist angesagt. Oliver, Peter, Frank, Conde, Andreas und Helmut kommen ja (mehr oder weniger) aus Berlin. Frauke kommt mit dem Zug aus Köln, Joachim und Holger steigen in Hamburg zu Johnny in den Bus, Jens hat schon etwas früher einen Zug genommen, weil er sich - zusammen mit Andreas und Oliver - bereit erklärt hat, einer Fotostudentin für ihre Diplomarbeit Modell zu stehen.

Ich fahre sogar schon am Freitag Abend nach Berlin, weil hier meine beste Freundin wohnt und da sie morgen nach Wien fährt ist meine einzige Chance, sie noch zu sehen, der Freitag Abend.

Rain or Shine?
Aber das interessiert Euch vermutlich nicht wirklich. Problem ist, dass ich noch nicht wirklich wach bin (ich hätte am Donnerstag nicht die halbe Nacht lang Doppelkopf spielen sollen...) und wenn man nicht wach ist, ist das mit dem kreativen Schreiben ganz fürchterlich...
Der Wetterbericht verspricht für heute nicht wirklich viel. 10 - 18°C, Wolken, ab und an wohl auch mal ein Regenschauer.

Phantastische Kulisse
 .  Als wir dann aber am frühen Nachmittag einer nach dem anderen vor der alten Nationalgalerie eintrudeln, präsentiert sich uns ein gänzlich anderes Bild: Die Sonne lacht und die Kulisse ist phantastisch!!!

Vor der alten Nationalgalerie ist eine große Freifläche, die auf zwei Seiten von einem antiken Säulengang umgeben ist. Hinter einem der Gänge fließt die Spree vorbei, über dem anderen Säulengang wölbt sich die Kuppel des Berliner Doms. An der dritten Seite des Platzes ist die Nationalgalerie, and der vierten Seite ist eine überraschend kleine Bühne aufgebaut.
Wir läuten heute den Beginn der dortigen Open Air Saison ein und so sind - als wir ankommen - noch Duzende von Helfern mit dem Aufbau der 3.000 Stühle beschäftigt. Mit Hilfe von Heringen und langen Seilen werden gerade Linien gespannt, zwischen denen dann die Stühle aufgebaut werden.

3.000 EUROPA-Stühle
3.000 Stühle - witzigerweise alle mit einem fast original-getreuen EUROPA-Logo auf der Rückseite! - aufbauen: Das dauert!!!
Mir tut der Rasen unter den Stühlen leid. Der ist in diesem Frühjahr scheinbar frisch gesät worden, weil es aber in den vergangenen Monaten in Norddeutschland so ungewöhnlich selten und wenig geregnet hat, hat er nicht wirklich eine Chance gehabt, anzuwachsen. Wenn heute Abend dann über 3.000 Paar Füße über die jungen Pflänzchen trampeln, dann dürfte es das wohl gewesen sein...
Stapelweise werden die Stühle angeliefert...
... und ORDENTLICH aufgestellt...
ziemlich viele Stühle...
... in ziemlich vielen geraden Reihen
Und wem gehören die Stühle?! EUROPA!!!

Open Air-Sound
Bis zum Soundcheck um 17:00 Uhr ist noch ziemlich viel Zeit, aber da dies ja die erste Show ist, gibt's auch ne ganze Menge zu tun. Vor allem Conde ist schwer am Arbeiten: So ein Open Air-Sound ist doch noch mal eine andere Kiste, als der inzwischen schon geübte Hallensound. Zum Glück ist es nicht windig, denn sonst könnte es problematisch werden.... Conde läuft stundenlang hin und her und hört sich den Sound von jeder Ecke des Geländes aus an. "Where The Wild Roses Grow", das wunderschöne Mörder-Duett von Nick Cave und Kylie Minogue, das er dazu immer einsetzt, können wir mittlerweile alle vorwärts und rückwärts mitsingen!
Ab heute ist übrigens auch wieder unser guter Elli mit von der Partie. Er hatte sich ja in der vergangenen Woche sehr würdig von Kerstin vertreten lassen, weil er selbst mit einer anderen Produktion unterwegs war, aber jetzt ist er - zumindest für einige Tage - wieder mit an Bord und kümmert sich um seine Lampen und Scheinwerfer. Ob wir die allerdings brauchen werden? "Wann geht in dieser Jahreszeit eigentlich die Sonne unter," fragen wir uns. Heute ist Showtime auch noch eine halbe Stunde früher (19:30 Uhr) - vermutlich wird es selbst zum Ende der Show noch nicht richtig dunkel sein.
 Im Hintergrund: Der Berliner Dom
Davor: 3.000 Stühle
Stühle, so weit das Auge reicht !
Und nebenan: Die Nationalgalerie 
Kultur!

Markenmacher
Heute haben wir auch mal wieder ein Kamerateam vor Ort. n-tv hat seine "Markenmacher" vorbei geschickt, die für eine ihrer nächsten Sendungen einen Bericht über die Drei ??? vorgesehen haben. Das 3-Köpfige Drehteam ist pünktlich zur Stelle und macht sich an die Arbeit: Oliver, Jens und Andreas werden interviewt, ich auch, Teile der Show werden gefilmt, einige Stimmen aus dem Publikum werden eingefangen und ein paar schöne "Stills" müssen im Laufe des Abends auch noch eingefangen werden.

Super-Gau Gästeliste
 .  Unsere Gästeliste ist heute der absolute Super-Gau. Fast jeder unserer Künstler hat in Berlin etliche Freunde, Bekannte und Verwandte... Der örtliche Veranstalter erweist sich zum Glück aber als extrem kooperativ und gewährt allen Einlass.  . 

Oliver hat seine beiden Töchter plus jeweils eine Freundin eingeladen und ich mache mit den vier Teenies eine Führung durch den Tourbus. Minutenlang hört man aus jeder Ecke nur noch staunende Laute! Wunderbar!
Das mit dem Einlass kann noch spannend werden: Bis 18:00 Uhr hat die Nationalgalerie geöffnet. Folglich muß auch der Weg zum Eingang - der mitten durch unseren Zuschauerraum führt - für die Öffentlichkeit frei und offen gehalten werden.

Soundcheck mit 500 Zuschauern
Als wir mit dem Soundcheck durch sind, sitzen schon so an die 500 Leute auf den Stühlen. Wer von denen Eintrittskarten hat und wer einfach nur so reingelaufen ist, ist unmöglich zu überprüfen. Ursprünglich hatten die Veranstalter wohl gedacht, dass es möglich sein müsste, mit einigen Helfen bei den schon sitzenden Leuten die Karten zu kontrollieren - aber bei 500 Anwesenden kann man das wohl komplett knicken.  . 

Also muß einer auf die Bühne und eine Ansage machen, dass alle bitte noch mal das Gelände zu verlassen haben, damit ein ordentlicher Einlass statt finden kann. Das gibt natürlich ein ziemliches Gemaule, weil alle gehofft hatten, auf ihren guten Plätzen sitzen bleiben zu können. Tja, shit happens - so geht's leider nicht.

Alle wieder weg
Aber nachdem alle ganz brav das Gelände verlassen haben und die Nationalgalerie ihre Pforten geschlossen hat, werden die Türen dann offiziell wieder geöffnet und Sekunden später strömen wahre Menschmassen auf das Areal! Es ist schon immer wieder unglaublich, wenn man zuguckt, wie - in diesem Fall - über 3.000 Menschen kommen, um das zu sehen, an dem wir alle so lange gearbeitet haben und in das jeder einzelne von uns so viel Herzblut und Energie investiert hat. Wenn man mal 1 ½ Jahre zurück denkt, und sich wieder in Erinnerung ruft, dass wir seinerzeit davon ausgegangen waren, dass wir die Show vielleicht ein Duzend Mal in kleineren bis mittelgroßen Hallen auf die Bühne zu bringen gehofft hatten... Und dann dies hier!?! Unglaublich!!! Heute ist - man mag es kaum glauben - die 50. Show!!!
Und was für eine Show heute ist!
1. neue Busfahrerin
 2. neue Busfahrerin
3. neue Busfahrerin 
4. neue Busfahrerin 

MOC im Hellen
 .  Dadurch, dass es um 19:30 Uhr noch taghell ist, haben alle auf der Bühne das erste Mal die Chance, ihr Publikum zu sehen! In einer Halle wird man normalerweise von den Scheinwerfern so stark geblendet, dass man bestenfalls die Gesichter der ersten paar Reihen erkennen kann. Dahinter liegt ein unsichtbares schwarzes Nichts... Nicht so heute! 

Heute sieht man endlich mal, mit wem man es hier zu tun hat, kann in einzelne Gesichter und Augen gucken und bekommt die Reaktionen des Publikums hautnah mit! Und das ist schon noch mal etwas anderes!
Bühnenanweisungen
Picknick am Rande
Freunde im Publikum
Ein heimlicher Dezibel-Messer!
Und ein heimlicher Mitschneider!

Frösche, Kuckucks und herrliche Spiellaune
Der Show ist das anzumerken. Abgesehen davon, dass wir schon wieder fast die 2-Stunden-Marke erreichen (das Stück war ursprünglich mal knapp 90 Minuten lang!), herrscht auf der Bühne allgemein die größtmögliche Spiellaune. Es gibt ein paar herrliche Lacher und Aussetzer.
Unser Küchenmädchen Ana vergisst das Frühstück, weil ihr (sozusagen) etwas aus Peters Hand gefallen ist, Peter setzt akustische Kuckucks in die Bäume und Frösche in den Springbrunnen-Teich in der Mitte des Geländes, und auch der Schachgeist greift zu ganz neuen Methoden und lässt einen auf der Spree vorbeifahrenden Ausflugsdampfer kräftig tuten.  . 

Die Jungs und das Mädel auf der Bühne sind einerseits Profi genug, das alles ganz wunderbar in die jeweilige Szene mit einzubauen., andererseits aber auch menschlich und gut gelaunt genug, bei diesen ungewohnten Einlagen jedes Mal ganz herrlich "auszusteigen" und sich selbst und das Publikum zum Lachen zu bringen.
Knuddelstunde 1 
Füße hoch 
Heute mit Kindern 
Knuddelstunde 2 
 Die Doppel-Jacke

Angestochenes Huhn
Da ich heute eh schon den ganzen Tag wie ein angestochenes Huhn hin und her gelaufen bin, mache ich damit auch während der Show gleich weiter und laufe den Großteil der Zeit im Publikum herum. Auch ich habe viel Freude daran, dass es (noch) hell ist und man sehen (und fotografieren) kann, wie gemütlich es sich einige gemacht haben!!
Ich finde das deswegen so schön, weil es zeigt, wie sehr viele diesen Abend genießen! Wenn man sieht, dass sich jemand ein lecker Picknick oder ein Kuschelkissen mitgebracht hat, weiß man, dass das jemand ist, der sicht vermutlich tage- und wochenlang auf diesen Abend gefreut und vorbereitet hat und es jetzt in vollen Zügen genießt!

Meet & Greet
 .  Nach der Show ist Backstage dann noch ein ziemlich großes "Meet & Greet". Freund und Verwandte sind eingeladen sich noch ein Weilchen zu uns an die Bierbänke zu setzen und ein wenig zu klönen.

Ein gaaanz kleiner Zuschauer!

Da vor allem Oliver und Andreas, aber auch Jens diverse Freunde hier haben und - zu Recht - auch gerne einige Zeit mit denen verbringen würden - hatten wir eigentlich beschlossen, dass es heute mal keine Autogrammstunde geben wird. Uns ist zwar allen klar, wie sehr viele sich über ein Autogramm freuen, andererseits muß man aber auch echt immer wieder sagen, dass das eine ziemlich ungewöhnliche Aktion ist. Welche Band setzt sich regelmäßig nach ihrem Konzert hin und schreibt stundenlang Autogramme?

Gefährliche Autogrammstunde
Die jetzt vom Eingang des Backstagebereich her immer lauter werdenden "Autogramme!!!"-Rufe nehmen wir daher mit gemischten Gefühlen wahr. Einerseits ist auch das ja wieder ein wunderbarer Beweis dafür, wie viel Die Drei ??? vielen bedeuten. Andererseits wären Jens, Oliver und Andreas heute wirklich froh, wenn es nicht so wäre und sie einfach gemütlich mit Freunden und Verwandten am Tisch sitzen bleiben könnten.
Wir überlegen, was wir machen sollen. Schließlich ringen sich die drei dazu durch, zumindest für eine kleine Weile doch noch mal nach vorne zu gehen.

Am Eingang zum Backstagebereich herrscht dann ein ziemlich heilloses Chaos. Ach herrje. "Sollen wir eine Schlange machen?" - "Wäre für uns definitiv angenehmer." - "Aber dann müssen wir auch wirklich so lange schreiben, bis auch der letzte ein Autogramm bekommen hat. Das kann Stunden dauern..." - "Laß uns das heute lieber mit einem Haufen versuchen, dann ist es fairer, wenn wir nach einer Weile Schluß machen." - "OK."
3.300 Leute...
... sind schon eine Menge!
Auch von hinten...
... und von der Bühne aus...
... sieht es beeindruckend aus!

Das mit dem Haufen ist allerdings nicht ungefährlich. Heute waren / sind ungewöhnlich viele Kinder im Publikum gewesen und genau die sind es jetzt, die in den vordersten Reihen stehen und Autogramme haben wollen. Hinter den Lütten stehen die Großen, die die Lütten natürlich nicht sehen können und anfangen zu drängen. Jetzt wird's für die kleinen vorne wirklich unangenehm. Auch dem Veranstalter ist die Situation nicht ganz geheuer. "Was wir hier gerade machen ist nicht ungefährlich." Da hat er Recht... Wir haben einen Biertisch zwischen zwei Absperrzäune geklemmt und Biertisch und Zäune müssen jeweils von zwei Leuten festgehalten werden, da sind sonst einfach weggedrückt würden...
Au weia...
 .  Auch wenn hier und heute alles gut geht, ist das eine Situation, die man - wenn möglich - nicht wiederholen sollte. Und so fürchte ich, werdet ihr in Zukunft bitte einfach akzeptieren müssen, wenn es - auf Grund der örtlichen Gegebenheiten - an einem Tag auch mal keine Autogramme geben wird.

Ich kann mir schon vorstellen, dass ihr das doof finden werdet, aber - ehrlich gesagt - das gestern war auch relativ doof...

Hoher Besuch
 .  Wir haben übrigens heute hohen Besuch hier: André Marx und sein Kumpel Heiko haben sich die Show angesehen und sind jetzt mit in den Backstagebereich gekommen um Jens, Andreas und Oliver mal hallo zu sagen.

Nach der Autogrammstunde zerstreut sich dann relativ schnell alles. Es ist inzwischen doch relativ kalt geworden und länger draußen rum zu sitzen ist nicht wirklich eine verlockende Alternative. Außerdem haben die meisten für den verbleibenden Abend noch "private Aktivitäten" geplant und so ist es nur eine relativ kleine Gruppe, die sich von Johnny ins Hotel fahren lässt.

Halbe Hotel-Besetzung
 .  Helmut, Holger, Elli, Johnny und ich sind diejenigen, die - im Hotel angekommen - noch von ziemlich bösem Hunger geplagt werden und uns folglich auf die Suche nach einem Restaurant machen. Bei einem sehr verlockend aussehenden Syrer ist es so voll, dass wir mindestens eine halbe Stunde auf unser Essen würden warten müssen, also landen wir zwei Häuser weiter bei einem Italiener.  . 
Besuch im Bus

Der beste Italiener Berlins
Der zeichnet sich nicht nur durch riesige Portionen zu nie da gewesenen kleinen Preisen, sondern auch noch durch eine geschmacklich hervorragende Küche und einen charmant-schnippischen original italienischen Service aus! Wir sind über unsere Entdeckung höchst beglückt und können jedem Berliner nur empfehlen, dieses nette Restaurant auszuprobieren:
Ristorante "Yasmin" - Italienische und Internationale Speisen
Wilhelmstrasse 15 - 17, 10963 Berlin Kreuzberg, Telefon 251 30 19
Öffnungszeit: Täglich von 12:00 bis 1:00 Uhr
Und hier - noch etwas Werbung muß sein - Holgers Rechnung:
1 x Knoblauch Suppe € 1,90
1 x Proskete € 1,50
1 x Pollo Al Pepe Verde …€ 5,50
1 x Alsterwasser (0,4 l) € 2,60
Wo, bitte, findest man heute noch solche Preise?!? (Die komplette Speisekarte scanne ich Euch nach der Tour ein!)
So. Das war's dann auch, was es von dem Tag in Berlin zu berichten gibt. Ich tue mich heute mit dem Schreiben ungewöhnlich schwer. Sorry also, wenn's etwas langatmig oder -weilig zu lesen ist... Wird hoffentlich morgen wieder besser werden!
Fröhliche Grüße!
Corinna.