MITTEN IN DER BETON-WÜSTE
Bochum - Audimax, am 5. Oktober 2002
 
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Ein Studierender?
Och Mensch, so’n Mist – es regnet. Die ganzen letzten Tagen hatten wir so super gutes Wetter, da schlägt es einem gleich ordentlich auf’s Gemüt, wenn man morgens aus der Bustür guckt und es ist kalt und nieselt...

Och Mensch, so’n Mist – es regnet. Die ganzen letzten Tagen hatten wir so super gutes Wetter, da schlägt es einem gleich ordentlich auf’s Gemüt, wenn man morgens aus der Bustür guckt und es ist kalt und nieselt...

Schlimmer noch, wenn man erkennen muss, dass man auf einem gar fürchterlichen Parkplatz vor der ebenfalls recht fürchterlichen Bochumer Ruhr-Uni steht. Ich will ja nix gegen die Uni sagen – vermutlich sind die meisten hier studierenden ganz zufrieden – aber mir ist zu Ohren gekommen, dass dies die Uni mit der höchsten Selbstmordrate unter Studenten sein soll. Und das wohl weniger wegen schlechten Unterrichts, sondern mehr wegen der beklemmenden Umgebung: Die Uni ist eine einzige Betonwüste... lange Wege, unheimliche Tiefgaragen und überall Betonbauten aus den 70er Jahren.
 
       
       

Naja, mal gucken... heißt ja nicht, dass der ganze Tag gleich im Eimer sein muss...

Der Vorteil der Stadthallen, in denen wir in den letzten Tagen gespielt haben, war ganz klar: Fast immer gab es direkt hinter der Halle einen Parkplatz, auf dem wir unseren großen roten Bus abstellen konnten. Morgens, nach dem Aufwachen brauchte man dann nur ein paar Meter über die Straße zu huschen, um eine Dusche, einen gedeckten Frühstückstisch und ein festes Klo zu finden.
Hier in Bochum stehen wir zunächst aber auf einem „Aussenparkplatz“ der Uni, kilometerweit vom Kulturcafé (in dem das Frühstück auf uns wartet) und dem Audimax (wo wir nachher dann auftreten werden entfernt).
Abgesehen davon hat’s heute Nacht schon wieder Probleme mit dem Strom gegeben. Es ist nämlich so, dass der Bus nicht lange ohne einen externen Stromanschluß funktionieren kann. Doch, kann er natürlich schon, aber dann muss der Motor die ganze Zeit laufen.

Holger telefoniert also im Vorfeld schon immer mit den örtlichen Veranstalter um eine Stromverbindung für uns zu organisieren. Das sollte im Idealfall so aussehen, dass irgendwo ein Strom führendes Kabel liegt, an das wir uns einfach andocken können.
Damit hat es in den vergangenen Tagen leider schon manchmal Probleme gegeben: In Mühlheim lag kein Kabel draußen und es war reines Glück, dass morgens um 5:00 Uhr (!) eine Putzfrau in der Halle zugange war, die uns mit Strom versorgen konnte.

In Bochum liegt zwar ein Kabel, das führt aber leider keinen Strom! Vermutlich war auch hier ein – in diesem Fall übereifrige – Putzfrau zu Gange, die das aus ihrer Sicht unnütz auf die Straße führende Kabel aus der Wand zog. Nur Dank Ralph, unserem Busfahrer, der einen Elektrokasten finden und irgendwie aufbekommt, kriegen wir schließlich Strom.

Gut auch, dass wir Peter haben, der ja meist die „Nachtschicht“ übernimmt (ich weiß eigentlich gar nicht, wann dieser Mensch überhaupt mal schläft!) und Ralph und Holger bei solchen Aktionen helfen kann.

OK, whatever...
Strom haben wir morgens also, von Toiletten, Duschen und Catering fehlt aber jede Spur. Helmut und Frank machen sich also auf die Suche. Helmut wird fündig und ist schnell wieder da – Frank allerdings nicht.
Er ist noch unterwegs, als wir das OK bekommen, den Bus umzuparken, um ihn näher an Catering und Audimax ranzufahren. Wat nu? Was passiert, wenn Frank zurück kommt und der Bus nicht mehr da ist. Logischerweise ist Frank auch der einzige von uns, der kein Handy hat...
Wir schreiben ihm also einen Zettel, den wir an den Anhänger (der zunächst mal auf dem alten Platz stehen bleiben wird) hängen und hoffen, dass Frank uns irgendwie wieder finden wird.

Für uns andere gibt’s dann erst mal ein sehr nettes Frühstück. Die BetreiberInnen des Kulturcafés haben für uns schon eine Woche vor Semesterbeginn ihre Türen geöffnet und uns eine wunderschöne Frühstückstafel gedeckt. Das entschädigt doch gleich für das gruselige Wetter und die wirklich recht deprimierende Umgebung der Uni.

Nur von Frank fehlt leider nach wie vor jede Spur. Der Gute ist jetzt schon seit zwei Stunden unterwegs und wir machen uns alle etwas Sorgen. Frank ist ja nicht blöd und er ist ja auch immer derjenige, der jeden Tag losgeht und sich die jeweilige Stadt anguckt, aber es ist einfach blöd, wenn er keine Ahnung hat, wo und wie er uns finden kann und eben auch über Handy nicht zu erreichen ist...

Radio CT, der lokale Campus-Sender, hat die Drei ??? eingeladen, heute Vormittag eine Sonder-Sendung (die am kommenden Mittwoche ausgestrahlt wird und auch über Internet unter http://www.radioct.de) weltweit zu empfangen ist) vorzuproduzieren. Jens ist noch nicht da und so soll ich als Vertretung mitkommen.
Olli, Andreas und ich überlegen also schon, ob wir vielleicht eine Suchmeldung über den Sender schicken sollen: „Musiker verloren!“ ?!?

Kurz bevor wir drei von Daniel Chur – dem Moderator – abgeholt werden, taucht Frank dann aber zum Glück wieder auf. Er hatte sich schon eine Runde gewundert, wo wir abgeblieben waren, hatte sich dann aber im UniCenter vergnügt. „Entweder finde ich sie durch Zufall wieder, oder ich komme eben zu um 17:00 Uhr zum Soundcheck ins Audimax,“ hatte er sich gesagt.

Die Aufzeichnung der Radiosendung macht Spaß! So etwas habe ich noch nie gemacht. Ich bin ziemlich beeindruckt davon, wie ein Moderator es schaffen kann, dem teilweise recht unkoordinierten „Erzählen“ einen roten Faden zu verpassen!

Der Nachmittag ist dann recht langweilig. Bei dem Wetter mag man keinen Hund vor die Tür scheuchen und das Unigelände lockt auch nicht wirklich zu Erkundungsspaziergängen. Wir hängen also mehr oder weniger alle im Kulturcafé rum, trinken Kaffee und Tee, spielen ein bisschen Billard und warten, dass es Zeit zum Soundchecken wird.

Nina von A + O, die unsere ganze Pressearbeit betreut, kommt heute nach Bochum und auch Steffen von A.S.S. ist da. Das ist nett!

Das Audimax ist dann eine ziemlich fette Halle. Ein großer freier Platz in der Mitte, steil ansteigende Ränge rund herum, hinter der „Bühne“ – die eigentlich gar keine Bühne ist – eine gigantische Orgel, aber leider will Frank ja immer nur Keyboards spielen...
 
Souncheck: Die Drei ???
Elli und Conde
Oliver und Jens
und Ninchen (nicht beim Soundche)
Frauke
 
Joachim
 

Der Sound könnte besser sein, aber wenn erst mal 1.700 Menschen die Halle füllen, wird das schon werden...
 
Komische Dinge im Audimax: Hier kann man was lernen!
Der Weg zum Backstage ist noch komplizierter, als normal. Holger hilft!
Und das ist die Deckenlampe in der Halle...

Der Weg in den Backstagebereich ist allerdings so lang und kompliziert, dass Holger ungefähr 20 Hinweis-Zettel auf Wände und Böden kleben muss, damit wir überhaupt eine Chance haben, den Raum zu finden...
 
Ist das Gebäude von außen noch scheußlich...
... wird's innen gleich um einiges besser...
... und außerdem verdammt groß!
Nur eine Bühne gibt es nicht wirklich.
Dafür aber sonderbare "Kanzler-Anordnungen"!

Das Audimax ist komplett ausverkauft – alle Stühle sind besetzt. Leider ist der große freie Raum in der Mitte allerdings nicht bestuhl, so dass zwischen „Bühne“ und Publikum ein verdammt breiter „Graben“ ist. Kurz bevor es losgeht setzen Nina, Heiko – unser Internet-Redakteur, der heute netterweise auch hier ist – und ich uns also wie die Affenkönige direkt vor die „Bühne“ auf den Fußboden. Aus feuerpolizeilichen Gründen dürfen wir die Leute nicht offiziell dazu auffordern, sich auch mit auf den Boden zu setzen, wir hoffen aber, dass zumindest einige den Mut haben werden, sich zu uns zu setzen. Das klappt leider nicht so ganz... Schade, wäre für die Stimmung sicher zuträglich gewesen.
 
Live
Einer, der es sich richtig gemütlich gemacht hat!
Live

Aber Stimmung ist auch so. Die Akustik ist jetzt wesentlich besser, als beim Soundcheck und die Show macht – sowohl vor, als auch auf der Bühne – Spaß!
 
Olli gibt ein paar Autogramme...
... auf komische Dinge!
So sehen heute die wirklichen Eintrittskarten aus.
Und das sind die "Abrechnungs-Schnipsel!"

Nach der Show ist für uns im Kulturcafé dann noch mal ein lecker mediterranes Buffet aufgebaut worden, auf das wir uns stürzen dürfen.
 
Oliver

 
Heiko & Corinna

 
Helmut

 
Michaela Boland (kenne ich auch nicht wirklich)
Holger und Oliver

 
Heiko, unser ???-Redakteur

 
Corinna

 
unscharf, aber nett:
Ninchen und Corinna

Um 1:00 Uhr ist dann Abfahrt angesagt.
„Wir sollten heute alle mal etwas früher schlafen gehen,“ sind wir uns einige, „immerhin haben wir morgen zwei Matinées zu bewerkstelligen – wäre vielleicht nicht schlecht, ein bisschen ausgeschlafen zu sein...“

Aber – wie das mit guten Vorsätzen meist so ist: Das Ding geht voll nach hinten los. Zusammen mit unseren „Gästen“ Nina und Steffen sitzen wir so gemütlich im Bus, dass es sogar noch später wird, als an den meisten anderen Abenden... Na, das kann ja lustig werden...
 
Gemütliches Beieinander im Tourbus:
Peter
unser Ninchen (von A + O)

 
Steffen (von A.S.S.) und Frank

 

Bonne Nuit!
;)
Corinna.