IT’S COMING HOME – IT’S COMING HOME – FOOTBALL’S COMING HOME...
Mühlheim-Kärlich - Rheinlandhalle, am 4. Oktober 2002
 
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Yes, that's us!
Nach dem so viel Spaß bringenden gestrigen „activity day“ in Frankfurt-Langen, war dann auch heute der Ansporn gegeben, sich etwas ungewöhnliches auszudenken und zu machen.  . 
Die Rheinlandhalle in
Mühlheim-Kärlich

„Fußball sollten wir spielen – vielleicht ist in der Nähe der Halle ja sogar ein Fußballplatz,“ hatte irgendwer gesagt. Als ich morgens beim Aufwachen mal durch die Gardine luge, um zu gucken, wie das Wetter so ist, und wie’s draußen so aussieht, fällt mein Blick auf eben das: Einen Fußballplatz (na ja, zumindest ein „Bolzplatz“) und zwar direkt neben dem Tourbus!

Dann sollte man den Plan aber auch wirklich in die Tat umsetzen, oder?

Bevor es losgehen konnte, fehlten aber noch einige entscheidende Dinge: Olli hatte keine Schuhe mit, in denen er spielen konnte, einen Ball hatte auch keiner und außerdem hatten die meisten auch keine Hosen, in denen man sich auch mal hinlegen und einsauen kann, mit.

„Lassen wir uns doch also in dieses Gewerbegebiet fahren, dass es hier geben soll,“ lautete der Vorschlag.
Die örtlichen Veranstalter in Mühlheim-Kärlich waren sowieso den ganzen Tag schon extrem hilfreich, und so organisierten sie auch jetzt zwei PKWs, die Holger, Peter, Frank, Olli, Andreas und mich in das Industriegebiet fuhren.

Mir fällt gerade was ganz sonderbares auf: Ich schreibe das alles hier ständig in der Vergangenheit... Das mache ich sonst nie, wenn ich so was schreibe. Komisch, weiß auch nicht, was mich da geritten hat – klingt in der Gegenwart doch alles viel netter, spannender und live-dabei-gewesener. Machen wir doch also einfach mal einen grammatikalischen Super-Gau und schwenken um:

So etwas, wie das Gewerbegebiet in / bei Mühlheim-Kärlich, habe ich in Deutschland bisher noch nie gesehen. Das hat komplett amerikanische Qualität: Hunderte (und ich glaube, es sind wirklich so viele) von „Läden“ haben sich riesengroße Lagerhallen mitten auf die grüne Wiese gestellt, aus denen heraus sie verkaufen. Naja, auch nicht ganz wahr. Aber eben kein typisches Einkaufszentrum mit überdachten Fußwegen und kleinen Lädchen, sondern eine Ansammlung der ganzen „fetten“ Anbieter: Ein Praktiker-Baumarkt und ein Bauhaus-Baumarkt, Lidl und Aldi (jeweils in nie gesehenen Dimensionen), Reno, Vobis, ProMarkt, undundund... Dazwischen aber auch ein ganzer Musterhauspark. So nach dem Motto:
Sie: „Ich gehe noch mal schnell zu Aldi, Thunfisch und Zahnpasta kaufen.“
Er: „Gut. Dann suche ich in der Zwischenzeit das neue Haus aus. Treffen wir uns dann bei Jaguar oder lieber bei Porsche?“
Very strange indeed!
Dass jeder dieser “Läden” – kann man ja kaum noch „Läden“ nennen... – einen Hunderte von Autos passenden Parkplatz direkt vor der Tür hat und man dadurch kilometerweit laufen muss, um vom Schuhladen zur Imbisbude zu kommen, brauche ich wohl nicht erst zu erwähnen.
 
Ausflug ins Industrie-Gebiet...

 

... von Mühlheim-Kärlich...

 

... wo Peter sich 'nen Roller kauft.
Es ist der 4. Oktober, also "bald" Weihnachten - aber es ist brüllend heiß!

Lange Rede kurzer Sinn, folgende Dinge – alle auf Tour größtenteils absolut unverzichtbar – haben wir erstanden:
 
- 1 Kickboard (im Marken-Discount-Outlet)
- 1 mega-fetter Memory-Stick
- 1 Weißwein-Dekanter (weiß leider nicht, wie man den schreibt) mit Deckel
- 1 Rotwein-Dekanter ohne Deckel
- 1 Hand-Mixer – ach nee, doch nicht, aber fast!
- 1 Discman
- 1 Fußball (ohne Luft)
- 1 Runde „Schnuffelhosen“
- und jede Menge anderen Blödsinn, den eigentlich kein Mensch braucht.
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Was man auch hätte
kaufen können!

Bepackt, glücklich (shopping macht glücklich – that’s a fact!) und mit Pommes rot-weiß und Currywurst im Bauch, kommen wir dann endlich wieder am Tourbus an.
Jetzt muss nur noch der Ball aufgepumpt werden – aber das sollte in einer Sporthalle ja nicht wirklich schwer sein, oder?
Denkste! In der ganzen Halle ist weder eine Ballpumpe, noch ein funktionierender Fußball aufzutreiben! Trampolin, Stufenbarren, Schwebebalken, aber auch die schicken langen Bänder oder die Keulen, die man bei der rhythmischen Sportgymnastik braucht – alles kein Problem... nur eben kein stinknormaler Fußball...

Schließlich greifen Joachim und ich zur Notlösung und klopfen mal bei der KiTa nebenan. Die hat zwar schon zu und die Putzfrau ist über unser Anliegen („Hamse bitte mal schnell `ne Ballpumpe?“) etwas verdaddert, aber gemeinsam finden wir das Ballpumpenlager (wusst ich doch, dass KiTas voll von so was sind!) und im Nu ist der Ball endlich aufgepumpt!

Fußball spielen wir dann allerdings doch nicht.
Statt dessen bringt „das Böb“ uns „Calipso“ bei. Nicht, dass es da viel zu lernen gäbe, man muss nur kurz wissen, was zu tun ist: Der Ball darf mit Armen, Beinen, Kopf, allem geschlafen, getreten, geschubst werden – er darf nur nicht den Boden berühren. Fällt der Ball doch zu Boden, wird demokratisch abgestimmt, ob es die Schuld des Ball-abgebenden oder des Ball-annehmenden war – der Schuldige bekommt dann einen Punkt.
 
 .  Macht Laune und ganz schön warm! Vor allem, weil die Sonne schon wieder wie wild vom Himmel lacht! Watt hamm wia auf dieser Tuuaa für’n Glück mitt datt Wedder!!!
Danke an das gelbe Himmels-Schwein!

Helmut macht währenddessen ein Lese-Päuschen.

Leicht verschwitzt geht’s dann gleich weiter zum Soundcheck. Der SWR ist da und will für die Abend-Nachrichten-Sendung ein bisschen filmen. Da der Beitrag bis 22:00 Uhr fertig produziert sein muss, können sie nicht die Show selbst filmen, sondern müssen ihr Material aus Interview und Soundcheck zusammen basteln. „Oh, sehen die auf der Bühne nachher auch so aus?“ fragt das Team mit leicht verwirrtem Blick auf unsere verschwitzten Klamotten und die zerwühlten Haare.

Aber bis zur Show ist ja noch genügend Zeit, sich unter die Dusche zu schmeißen und wieder Mensch zu werden.

Gestern in Frankfurt war uns zu Ohren gekommen, dass ein Mädel da war, die aus Wien – was fast 900 km von Frankfurt entfernt ist!!! – zur Show getrampt war. Das hatte uns alle nicht nur mordsmäßig beeindruckt und uns auch Sorgen gemacht (denn sie wollte auch auf gleichem Weg und noch in der gleichen Nacht wieder zurück trampen – hoffen wir mal, dass sie gut angekommen ist!), sondern auch die Frage aufgeworfen: „Woher kommen die Zuschauer eigentlich alle?“
Mühlheim-Kärlich ist ja nun wahrlich keine Weltstadt. Es ist also kaum anzunehmen, dass die 1.240 Zuschauer alle hier aus dem Dorf kommen. Also stelle ich vor der Show auf der Bühne doch einfach mal die Frage, wer eine Anreise von mehr als einer Stunde gehabt hat, um hier heute anzukommen. Die Antwort ist überwältigend: 2/3 alle Hände gehen hoch. Alter Schwede! Selbst bei: „Und wer ist mehr als 3 Stunden unterwegs gewesen?“ melden sich noch sicher 20 oder 30 Leute! Das ist doch einfach unglaublich.

Kleine Führung durch den Bus gefällig?!:
 
Morning Coffee Time

 
Wenn der kleine Hunger kommt!
Wichtig: Die Bar!

 
Noch wichtiger: Das Kühlgut!

 
Immer wieder ungeschlage: Das analoge Navigationssystem!

 
Reisebus-Sitzpolster (bei uns nur noch bei den vorderen Sitzen zu sehen) - immer wieder hübsch!
Komfort der Luxusklasse: Nicht nur Sitz-Heizung, sondern auch Sitz-Gebläse!

 
Der Schlüsselanhänger für den Kofferraumschlüssel!
Sonderbare Reglung: Alles was besonders wichtig ist, wird in der Mikrowelle gelagert!
Die Videothek

 
 
 
Wenn der Bus verdunkelt ist...

 
 
 
Jens und Frauke

 
 
 

Die Show selbst ist dann vom Publikum her ziemlich ruhig. Zwischen der Bühne und der 1. Reihe ist meterweise Platz – das hätte man vielleicht etwas anders machen können – für die Stimmung im Saal wäre das sicher zuträglich gewesen. Aber ist auch OK so. Ist halt mal wieder ein weniger feierndes als mehr zuhörendes Publikum – auch wunderbar!

Master(s) of Chess:

Nach der Show – und nach der üblichen Autogrammstunde – sitzen wir dann noch gemütlich im Restaurant neben der Halle und diskutieren, planen, träumen... Wovon? Och, ich glaube, das soll mal ein Geheimnis bleiben...
 
Helmut
Joachim
Jens
Jens
GESCHAFFT!

;)
Corinna.

PS: Good News of the Day: St. Pauli hat gegen Oberhausen 0:0 gespielt – immerhin!